Schwaetzer: "Mörderbanden" im Irak notfalls mit Gewalt stoppen

Baden-Baden (epd). Aus Sicht der Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, ist neben der humanitären Hilfe auch ein militärisches Eingreifen im Irak zu erwägen. "Gewaltanwendung ist wohl in diesem Falle notwendig und damit auch erlaubt, um das Morden zu beenden", sagte Schwaetzer am Montag dem Radiosender SWR2. Inwieweit sich Deutschland engagieren soll, ließ die frühere FDP-Bundesministerin offen.

Schwaetzer sagte, die Berichte darüber, dass Terroristen im Norden des Irak Menschen abschlachteten, könnten niemanden kalt lassen. Das fordere auch Christen heraus, sich zu überlegen, "was da unter Umständen erlaubt sein könnte, um diese Mörderbanden zu stoppen". Derzeit sehe es so aus, "als könnte nur tatsächlich Gegengewalt zum gegenwärtigen Zeitpunkt da einen Schlusspunkt setzen".

Waffengewalt dürfe aber nach den Maßstäben, die die EKD 2007 in ihrer Friedensdenkschrift festgelegt habe, nicht die einzige Möglichkeit sein. Ziel eines solchen Eingreifens müsse sein, wieder ein sicheres Umfeld zu schaffen, damit Flüchtlinge zurückkehren könneen, wenn sie das wollen, betonte Schwaetzer, die seit dem vergangenen Jahr dem obersten evangelischen Kirchenparlament vorsteht.

Schwaetzer forderte die Bundesregierung auf, ihre Rüstungsexportpolitik zu ändern und neue Maßstäbe anzulegen. So sei es bedenklich, wenn Saudi-Arabien Rüstungsgüter aus Deutschland bekomme. Solche Länder, die Terroristen finanzierten, könnten "nicht wirklich Freunde der Bundesrepublik Deutschland sein", sagte sie.


18. August 2014