Zur Synagoge umgewidmete Cottbusser Kirche ist Glücksfall

Berlin (epd). Der Berliner Bischof Markus Dröge hat die Gemeinsamkeiten von Christen und Juden hervorgehoben. Mit keiner anderen Religion sei das Christentum so eng verbunden wie mit dem Judentum, sagte der evangelische Theologe am Samstag im RBB-Hörfunk. Die Psalmen beteten Juden und Christen gemeinsam, im Schöpfungsbericht des Alten Testaments trügen sie gemeinsam Verantwortung für die Welt. Auch die zehn Gebote seien für Christen wie Juden "ein gutes Geländer im täglichen Leben".

Der Bischof erinnerte daran, dass die Christen seit Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Mitschuld am Holocaust "in einem mühsamen und schmerzhaften Prozess" bekannt und um Vergebung gebeten haben. Ein Ort wie die frühere evangelische Schlosskirche in Cottbus, die nach ihrer Entwidmung Anfang November als Synagoge für die Cottbusser Jüdische Gemeinde eingeweiht wird, betrachte er deshalb "als Glücksfall", sagte Dröge weiter. Der Ort stehe für eine hoffnungsvolle Zukunft, fügte er hinzu.

29. September 2014