Kirchen wenden sich gegen rechtsradikale Hetze

Frankfurt a.M. (epd). Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben rechtsradikale Hetze und Gewalt gegen Flüchtlinge scharf verurteilt. "Flüchtlinge haben ein Recht darauf, als Menschen in Not Hilfe und Unterstützung zu erhalten", sagte der stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Jochen Bohl, der "Rheinischen Post" in Düsseldorf. "Wir werden uns durch Brandstifter in unserem Engagement nicht einschüchtern oder entmutigen lassen", fügte der sächsische Landesbischof angesichts der jüngsten Brandanschläge hinzu. Es könne keine Rede davon sein, dass der Wohlstand des Landes durch Flüchtlinge bedroht wäre.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, sagte mit Blick auf rechtsextreme Hetze: "Man muss deutlich machen, dass wir das nicht akzeptieren." Im Fernsehsender Phönix verlangte der Münchner Kardinal am Mittwoch eine deutliche Sprache gegen Fremdenhass und umfassende Hilfen für Flüchtlinge.

Zugleich sprach sich Marx dafür aus, die "rechtsstaatlichen Mittel" anzuwenden. Er gehe nicht davon aus, dass radikale Kreise durch Worte und Belehrungen zu beeindrucken seien, sagte er: "Ich weiß nicht, wie ich mit solchen Leuten diskutieren soll."

27. August 2015