„KiBa-Kirche des Monats Juli“ in Baasdorf

Eine „Kircheninsel“ in der Ortsmitte

Die unter Denkmalschutz stehende Dorfkirche in Baasdorf (Sachsen-Anhalt) soll Mittelpunkt einer „Kircheninsel“ und damit zum zentralen Ort für Gottesdienste und Veranstaltungen in der Gemeinde werden. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (Stiftung KiBa) würdigt den großen Backsteinbau als „Kirche des Monats Juli“ und fördert die Neueindeckung des Kirchenschiffs mit 10.000 Euro.

Die 1895 erbaute neugotische Kirche steht mit ihrem mehr als 40 Meter hohen Westturm genau in der Mitte des kleinen Ortes. In Zeiten der DDR-Regierung war sie nicht nur dem natürlichen Verfall, sondern auch mutwilligen Zerstörungen ausgesetzt. „Trotzdem haben die Gemeindeglieder zumindest einen kleinen Teil der Kirche noch regelmäßig für Gottesdienste genutzt“, sagt Pfarrer Horst Leischner.

Nachdem im Jahr 2004 die kommunale Arbeitsagentur zur Kooperation gewonnen werden konnte, begannen Aufräumarbeiten in und um die Kirche. Mit Hilfe der entsandten Arbeiter wurden der einsturzgefährdete Turm saniert, der verwilderte Kirchgarten und der barocke Friedhof aufgeräumt. In diesem Jahr steht die Sanierung im Inneren der Kirche auf dem Plan: Der Altarraum, der noch durch eine Wand abgetrennt ist, soll wieder geöffnet werden, und im westlichen Teil des Kirchenschiffs soll eine Winterkirche entstehen, die durch eine Glaswand im Kirchenschiff integriert wird. Die Neueindeckung des Kirchenschiffdachs ist dafür eine notwendige Voraussetzung, sagt der Pfarrer: „Sobald das Dach dicht ist, sind die Arbeiten hier unten gut gesichert“.

Im Rahmen des Konzepts „Kircheninsel Baasdorf“ werden sich die Dorfkirche und die sie umgebenden Grünflächen für zusätzliche Nutzungen öffnen. Die Fläche im Freien bietet sich für Feste an, ein Kunstgarten oder „Park der Stille“ könnte ebenso entstehen wie Pausenplätze für Radtouristen. Und auch im Inneren sollen sich Besucher wie Baasdorfer willkommen fühlen, egal ob zum Gottesdienst oder zur Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr. Pfarrer Horst Leischner: „Wir wollen die Kirche wieder in die Mitte des Ortes, in das Bewusstsein der Menschen rücken“

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.195 Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 27,1 Millionen Euro geben können. In diesem Jahr fördert die KiBa 81 Kirchen mit einem Gesamtvolumen von über 1,1 Mio. Euro. Mehr als 2.900 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“.

Hannover, 1. Juli 2015

Pressestelle der EKD