Countdown zum 500. Reformationsjubiläum gestartet

Weltkugel auf Wittenberger Marktplatz zählt die Sekunden bis 2017

Mit der Enthüllung einer im Durchmesser zwei Meter großen Weltkugel auf dem Marktplatz von Wittenberg haben Vertreter von Kirche und Staat am Montag den Countdown auf das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 gestartet. Eine in das Innere der Skulptur eingelassene Uhr zählt in der Lutherstadt ab sofort die Sekunden, Minuten und Stunden bis zur Eröffnung der „Weltausstellung Reformation“ am 20. Mai 2017.

950 Tage vor dem offiziellen Start der Jubiläumsfeierlichkeiten nimmt der Erlebnisraum im historischen Stadtgebiet sichtbar Gestalt an. So konnten die Mitglieder des „Kuratoriums zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017“, darunter der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, Kulturstaatsministerin Monika Grütters, der Kultusminister von Sachsen-Anhalt, Stephan Dorgerloh, Oberbürgermeister Eckhard Naumann sowie Landesbischöfin Ilse Junkermann den seit 2008 restaurierten Cranach-Altar im Chorraum der Stadtkirche in neuem Glanz in Augenschein nehmen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, wies dabei auf das Themenjahr „Reformation - Bild und Bibel“ sowie zahlreiche Ausstellungen zum Cranachjahr 2015 in Wittenberg hin.

Zuvor hatte das Kuratorium aus Kirche und Staat auf seiner Jahrestagung weitere Weichenstellungen für die gemeinsamen Planungen des 500-jährigen Reformationsjubiläums vorgenommen. Auf der Tagesordnung standen u. a. Berichte zu den Nationalen Sonderausstellungen 2015 und 2017, die Vorbereitungen der Weltausstellung, des Gottesdienstes zum Kirchentag 2017 und die Planungen zu den Konfirmanden- und Jugendcamps 2017. Einen weiteren Schwerpunkt der Sitzung bildete der Bericht des Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats, Prof. Udo Di Fabio. Als wichtige Themen für das Reformationsjubiläum nannte er unter anderem die Themen Integration und Ausgrenzung, Reformation und Recht sowie den Umgang mit der Säkularisierung. „Wer hat Angst vor der Religion?“, sei eine der Fragen, die der Beirat für eine öffentliche Debatte anrege.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff würdigte das Kuratorium als „Ort einer fruchtbaren Zusammenarbeit von Kirche und Staat“. Es sei ein gemeinsames Anliegen, dass möglichst viele Pilger und Touristen an die Stätten der Reformation kämen. „Wer die deutsche, die Welt- und die Kirchengeschichte verstehen will, kommt an Sachsen-Anhalt nicht vorbei“, betonte der Ministerpräsident. Wittenbergs Oberbürgermeister, Eckhard Naumann, betonte, dass die Vorbereitungen für das Jubiläum nun auf die Zielgerade einbiegen. „Die Welt kommt nach Wittenberg und trifft sich in der Lutherstadt.“ Nun komme es darauf an, welche Impulse von diesem Zusammentreffen ausgingen.

Verabschiedet wurde auf der Tagung der Geschäftsführer der Wittenbergstiftung und Direktor der Geschäftsstelle Luther 2017, Michael Wegner. „Nach der Berufung von Michael Wegner haben sich im Hinblick auf das Engagement der EKD für das Reformationsjubiläum 2017 erhebliche strukturelle Änderungen ergeben“, begründete der Präsident des EKD-Kirchenamtes, Hans Ulrich Anke, den Weggang: „Michael Wegner hat sich diese Neuorientierung zu eigen gemacht und es ist ihm möglich, ab dem 1. Oktober 2014 wieder in den pfarramtlichen Dienst seiner Landeskirche einzutreten“. Zugleich dankte Hans Ulrich Anke ihm für seinen großen Einsatz in der Geschäftsstelle in Wittenberg. „Für seine neuen Aufgaben in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland sei ihm von Herzen Gottes Segen gewünscht.“

Hannover, den 13. Oktober 2014

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt