Spitzengespräch Evangelische Kirche in Deutschland – Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland

Die Unterscheidung zwischen heilenden und schädigenden Bildern in den neuen Medien ebenso wie in der bildlichen Überlieferung der Kirchen ist eine wichtige Aufgabe der Theologie. Dies stellte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, in einem Spitzengespräch zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) heraus, das am 20. bis 21. März in München stattfand. In Anknüpfung an den vor mehr als vier Jahrhunderten aufgenommenen Dialog zwischen den Kirchen der Reformation und der Orthodoxie betonten der Ratsvorsitzende der EKD und der Vorsitzende der OBKD, Metropolit Augoustinos (Labardakis) von Deutschland, die Bedeutung des regelmäßigen theologischen Austausches für das gegenwärtige Miteinander beider Kirchen in Deutschland. Anders als zur Zeit der Reformation verfügt die Orthodoxie heute über theologische Lehreinrichtungen in Deutschland, die orthodoxe Priester und Religionspädagoginnen und –pädagogen ausbilden und damit eine unverzichtbare Integrationsaufgabe vollbringen, sagte der Metropolit.

Das Gespräch, an dem auf evangelischer Seite auch die Leiterin der Ökumene- und Auslandsarbeit, Bischöfin Petra Bosse-Huber, und das Mitglied des Rates der EKD, Elisabeth Gräb-Schmidt, teilnahmen, beschäftigte sich mit dem evangelischen und dem orthodoxen Bilderverständnis. Die Referate von Assaad Elias Kattan (Universität Münster) und Oberkirchenrat Martin Illert (Hannover) sprachen nicht allein geschichtliche Aspekte, sondern auch gegenwärtige Herausforderungen wie die Manipulierbarkeit und uneingeschränkte Verfügbarkeit heutiger computergestützter Bilder an. Die orthodoxe Seite wurde außerdem durch den Generalsekretär der OBKD, Ipodiakon Nikolaj Thon, und ihren Beauftragten für innerchristliche Zusammenarbeit, Erzpriester Constantin Miron, vertreten.

Beide Seiten würdigten die freundschaftliche Atmosphäre des Austausches und betonten ihren Wunsch, den 2013 begonnenen theologischen Dialog weiter fortzusetzen. Umso wichtiger sei es, das Gespräch miteinander zu vertiefen, unterstrichen beide Seiten. Mit inzwischen mehr als 1,5 Millionen orthodoxen Christen in Deutschland ist die Orthodoxie die drittgrößte christliche Konfession in Deutschland.

Hannover, 23. März 2015

Pressestelle der EKD