Bedford-Strohm: Austauschstudenten bauen Brücken zu den USA

Der EKD-Ratsvorsitzende ist am 6. Oktober von einer Reise an die Ostküste der USA zurückgekehrt

Gruppe von Studenten

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sieht deutsche Studierende in den USA als kulturelle Brückenbauer. Um die Vielfalt des Landes besser kennenzulernen, seien Studienaustauschprogramme wichtig. (Foto: Symbolbild)

New York/Frankfurt a.M. (epd). Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sieht deutsche Studierende in den USA als kulturelle Brückenbauer. Es sei wichtig, dass das Bild der USA in Deutschland nicht nur von Präsident Donald Trump geprägt werde, sondern dass man die politische Vielfalt des Landes wahrnehme, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd) zum Abschluss einer USA-Reise. Dafür seien Studienaustauschprogramme wichtig.

Der Ratsvorsitzende ist am 6. Oktober abends von einer Reise an die Ostküste der USA zurückgekehrt. Unter anderem besuchte er die Elite-Universitäten Harvard, Princeton und Yale und sprach dort mit Studierenden. Die politische Zerrissenheit der USA bewege die jungen Menschen dort sehr, sagte Bedford-Strohm. „Sie erleben dort, wie Gesellschaft zunehmend auseinanderfällt. Das kennen wir auch aus Deutschland.“ Das intellektuelle Milieu an den Elite-Universitäten der Ostküste sei weit entfernt von der Lebenswelt des Mittleren Westens der USA, der zum Teil auch stark fundamentalistisch geprägt sei. Bedford-Strohm: „Hier gilt es, miteinander im Gespräch zu bleiben, um zu verhindern, dass die Polarisierung zu stark wird.“
 
Die rechtsradikalen Demonstrationen in Chemnitz würden auch in den USA verfolgt. „Dass in Deutschland wieder offen der Hitlergruß gezeigt wurde, dass der Rechtspopulismus Zulauf erhält, wird mit viel Sorge beobachtet“, sagte Bedford-Strohm. Gleichzeitig habe er eine starke Verbundenheit zu Deutschland gespürt.