Bedford-Strohm: Ungeimpfte nicht ausgrenzen

Wichtig sei der Dialog mit Ungeimpften, um sie über die Immunisierung aufzuklären.

Der Vorsitzende des Rates der EKD, Heinrich Bedford-Strohm

Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Köln (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat dazu aufgerufen, ungeimpfte Menschen nicht auszugrenzen. Es sei aus seiner Sicht falsch, Ungeimpfte pauschal als Egoisten abzustempeln, sagte er am Donnerstag in Deutschlandfunk. Vielmehr gelte es, die unterschiedlichen Motive zu beachten, warum sich jemand nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wolle. Neben Verschwörungstheoretikern gebe es auch Menschen, „die aus bestimmten Gründen einfach Angst vor Eingriffen in ihren Körper haben“, sagte der bayerische Landesbischof.

Wichtig sei der Dialog mit Ungeimpften, um sie über die Immunisierung aufzuklären, betonte Bedford-Strohm: „Es ist völlig richtig, dass wir Menschen zu überzeugen versuchen, dass sie sich impfen lassen.“ Der Weg zu einer höheren Impfquote sei „reden, reden, reden, überzeugen und niedrigschwellige Angebote machen“. Eine Ausgrenzung von ungeimpften Menschen könne dagegen dazu führen, dass diese staatlichen Maßnahmen gegenüber grundsätzlich kritisch würden oder in den Einfluss von Rechtsradikalen gerieten, warnte der bayerische Landesbischof.

Das Impftempo in Deutschland hat sich seit einigen Wochen verlangsamt. Aktuell sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts 62,4 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Mindestens eine Impfdosis haben 66,7 Prozent erhalten.