Bischöfin Junkermann verurteilt Äußerung von AfD-Politiker

Warnung vor Hass und Menschenfeindlichkeit

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann
Bischöfin Ilse Junkermann.

Eisleben (epd). Die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, hat nach beleidigenden Äußerungen des sachsen-anhaltischen AfD-Chefs André Poggenburg vor Hass und Menschenfeindlichkeit gewarnt. Menschen türkischer Herkunft pauschal als „Kümmelhändler“ und „Kameltreiber“ zu bezeichnen, sei keine Politsatire, sagte Junkermann am 18. Februar bei einem Gottesdienst in Eisleben anlässlich des 472. Todestages von Martin Luther (1483-1546). „Das ist beabsichtigte Provokation und ein Austesten, wie weit man gehen kann mit Grenzverletzungen.“

Dagegen seien „Widerspruch und Widerstand“ nötig, betonte Junkermann weiter, „denn es setzt auf das Böse im Menschen, auf Hass und Menschenverachtung – auch wenn es in anderem Gewand daher kommt.“ In einer Rede beim Politischen Aschermittwoch der AfD hatte Poggenburg Mitglieder der Türkische Gemeinde in Deutschland als „Kümmelhändler“ und „Kameltreiber“ beleidigt und damit bundesweit Empörung ausgelöst.