Diakonie weist auf Not in Venezuela und benachbarten Ländern hin

Cornelia Füllkrug-Weitzel fordert die internationale Gemeinschaft zu großzügigem Handeln auf

Brot für die Welt-Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel, Portrait

Cornelia Füllkrug-Weitzel, die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, verlangte ein „großzügiges Handeln der internationalen Gemeinschaft“. Aus keinem anderen Land mit Ausnahme Syriens seien so viele Menschen geflohen wie aus Venezuela.

Brüssel/Berlin (epd). Vor Beginn der internationalen Geberkonferenz für Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela hat die Diakonie Katastrophenhilfe auf die Dimension der Krise in Lateinamerika hingewiesen. Aus keinem anderen Land mit Ausnahme Syriens seien so viele Menschen geflohen wie aus Venezuela, erklärte Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel in Berlin. Über vier Millionen Menschen suchten Schutz in den Nachbarländern. In Venezuela selbst bräuchten sieben Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe.

Die EU und Spanien haben eine internationale Online-Geberkonferenz anberaumt. Ziel sind Hilfszusagen in nicht bezifferter Höhe, die den wegen der Krise geflohenen Venezolanern sowie den sie aufnehmenden Gemeinschaften in den Nachbarländern zugutekommen sollen.

Hunderttausende haben Chance „auf wenigstens eine Mahlzeit am Tag verloren“

Füllkrug-Weitzel wies darauf hin, dass die Corona-Krise die Not in Lateinamerika verschlimmere. Wegen Ausgangsbeschränkungen seien Notunterkünfte geschlossen worden. Auf der Straße seien Frauen nun noch stärker sexueller Gewalt ausgesetzt. Weil auch Gemeinschaftsküchen schließen mussten, hätten Hunderttausende ihre Chance „auf wenigstens eine Mahlzeit am Tag verloren“. Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks verlangte ein „großzügiges Handeln der internationalen Gemeinschaft“.