EKD-Sportbeauftragter: „Vielleicht ist Stadion ja morgen doch bunt“

Er sehe die bunte Beleuchtung als „Zeichen für Vielfalt, Offenheit und Toleranz“

Regenbogenfarben

Regenbogenfahnen vor blauem Himmel

Darmstadt (epd). Der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Volker Jung, hat Unverständnis für das Uefa-Verbot zur Regenbogen-Beleuchtung der Münchner Allianz Arena beim EM-Spiel zwischen Ungarn und Deutschland geäußert. Er sehe die bunte Beleuchtung als „Zeichen für Vielfalt, Offenheit und Toleranz“, sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident am Dienstag in Darmstadt dem Evangelischen Pressedienst (epd). Hier gehe es um ein „elementares Eintreten für Menschenwürde und Menschenrechte, zu denen auch die Freiheit sexueller Orientierung gehört“.

Nach Jungs Ansicht hätte die Uefa mit der Zustimmung zu der Illumination des Stadions am Mittwoch ihre Grundsätze nicht verletzt. Nun könne auch die Ablehnung als politisches Statement verstanden werden. Jung hofft: „Vielleicht ist das Stadion ja morgen doch bunt. Das kostet dann wohl eine Strafe. Aber die wäre es in diesem Fall wert.“

Der Theologe begrüßte die Aktion vieler Fußballvereine, die ihre Stadien am Mittwochabend aus Solidarität bunt beleuchten wollen. Für Jung ist auch die Regenbogen-Armbinde des deutschen Kapitäns und Nationaltorwarts Manuel Neuer ein „klares Statement, über das ich mich sehr freue“. Der Sport habe eine wichtige gesellschaftliche Bedeutung. „Deshalb ist es zu begrüßen, wenn klare Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz gesetzt werden - gegen Diskriminierung und Ausgrenzung.“

Die Stadt München hatte mit der Beleuchtung ein Signal gegen die Benachteiligung von homosexuellen und transsexuellen Menschen in Ungarn setzen wollen. Die Uefa lehnte mit der Begründung ab, dass sie nach ihren Statuten „eine politisch und religiös neutrale Organisation“ sei.