Festabend zum 60. Geburtstag von „Brot für die Welt“

Cornelia Füllkrug-Weitzel appelliert an die Bundesregierung, „dass Deutschland deutlich ambitionierter ein Vorreiter ist beim Klimaschutz“

Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi, „Brot für die Welt“-Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller

Der indische Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi mit „Brot für die Welt“-Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller.

Berlin (epd). Bei einem Festabend zur 60. Spendenaktion von „Brot für die Welt“ hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller an die Verantwortung reicher Staaten und deren Bevölkerungen appelliert. „Der Starke hat die Verantwortung, dem Schwachen zu helfen“, sagte Müller am 28. November abends im Deutschen Theater in Berlin unter Verweis auf das Gebot der christlichen Nächstenliebe. Jeder Mensch habe das Recht auf ein Leben in Würde.

„Brot für die Welt“-Präsident Cornelia Füllkrug-Weitzel nutzte die Jubiläumsfeier wenige Tage vor Beginn der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz für einen eindringlichen Appell an die Bundesregierung. Der Klimawandel sei derzeit der größte Armutstreiber weltweit. Sie wünsche sich, „dass Deutschland deutlich ambitionierter ein Vorreiter ist beim Klimaschutz“.

Müller verwies darauf, dass die Industriestaaten den überwiegenden Teil der Ressourcen der Erde verbrauchen, obwohl deren Bevölkerungszahl geringer ist als in den Entwicklungsländern. 850 Millionen Menschen hungerten, sagte der Minister. Ihr Ruf nach Gerechtigkeit gehe jeden Tag ins Leere, betonte er unter Anspielung auf das Motto der Hilfsorganisation, „Hunger nach Gerechtigkeit“.

Aus einer Aktion wurde ein Hilfswerk

Zum Festakt kamen neben Füllkrug-Weitzel unter anderen der indische Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi und Altbundespräsident Joachim Gauck, der berichtete, wie er als Pfarrer in der DDR selbst Spenden für das evangelische Hilfswerk gesammelt hatte. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, sagte, „Brot für die Welt“ verstehe sich als Anwalt für die benachteiligten Menschen in aller Welt. Mit seinen Aktionen mache das Hilfswerk auf wirtschaftliche und politische Verflechtungen aufmerksam, die Hunger und Elend verursachten.

Zum ersten Mal hatten evangelische Landes- und Freikirchen am 12. Dezember 1959 in der Berliner Deutschlandhalle zu Spenden für die weltweit Hungernden aufgerufen. Die Aktion war so erfolgreich, dass die Macher beschlossen, ein Hilfswerk zu gründen. „Brot für die Welt“ hat seither rund 2,4 Milliarden Euro an Spenden und Kollekten erhalten. Das Hilfswerk fördert mehr als 1.500 Projekte in 97 Ländern. Traditionell wird die Spendensammlung mit einem Gottesdienst am ersten Adventssonntag eröffnet. In diesem Jahr erfolgt der bundesweite Kampagnenstart in Stuttgart.

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