Großdemonstration für eine offene Gesellschaft in Berlin

Unterstützt wird der #unteilbar-Aufruf auch von dem kirchlichen Hilfswerk „Brot für die Welt“ und der Diakonie Deutschland

Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von „Brot für die Welt“, und Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland

„Weil Mitmenschlichkeit nicht verhandelbar ist“: Aus diesem Grund wird der Aufruf auch von „Brot für die Welt“ und der Diakonie Deutschland unterstützt – wie die Präsidentin von „Brot für die Welt“, Cornelia Füllkrug-Weitzel, und Diakonie-Präsident Ulrich Lilie gemeinsam erklärten. (Foto: Archivbild)

Berlin (epd). In Berlin werden für den 13. Oktober Zehntausende Menschen zu einer Demonstration für eine offene und solidarische Gesellschaft erwartet. Unter dem Motto „#unteilbar – Solidarität statt Ausgrenzung“ rufen zahlreiche Institutionen und Prominente dazu auf, gegen Rassismus, Ausgrenzung und den Rechtsruck in der Gesellschaft zu protestieren. Unterzeichnet wurde der Aufruf von mehr als 4.500 Organisationen und Einzelpersonen, darunter der Schauspieler Benno Fürmann, der Satiriker Jan Böhmermann, die Schriftstellerin Eva Menasse, die Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan, Pro Asyl, der Paritätische Wohlfahrtsverband, Amnesty International und Bands wie „Die Ärzte“ und „Die Sterne“.

In dem Aufruf heißt es, es finde eine dramatische politische Verschiebung statt: „Rassismus und Menschenverachtung werden gesellschaftsfähig.“ Humanität und Menschenrechte, Religionsfreiheit und Rechtsstaat würden offen angegriffen. Es sei ein Angriff, „der uns allen gilt“, warnen die Unterzeichner.

„Weil Mitmenschlichkeit nicht verhandelbar ist“

Unterstützt wird der #unteilbar-Aufruf auch von dem kirchlichen Hilfswerk „Brot für die Welt“ und der Diakonie Deutschland – „weil Mitmenschlichkeit nicht verhandelbar ist“, wie die Präsidentin von „Brot für die Welt“, Cornelia Füllkrug-Weitzel, und Diakonie-Präsident Ulrich Lilie gemeinsam erklärten. Eine wache Zivilgesellschaft sei die wichtigste soziale Ressource Deutschlands, sagte Lilie. Nicht jedem Teil des Aufrufs zu #unteilbar könne er uneingeschränkt zustimmen. „Aber für mich stimmt doch die Richtung“, sagte der Diakonie-Präsident.

Die Demonstration soll nach einer Auftaktkundgebung auf dem Alexanderplatz über den Potsdamer Platz und das Brandenburger Tor zur Siegessäule führen. Als Redner und Rednerinnen werden unter anderem Ulrich Schneider, Amnesty-Generalsekretär Markus Beeko, die Publizistin Ferda Ataman, Streikende von Ryanair, die Berliner evangelische Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein und Lala Süsskind vom Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus angekündigt. Musik gibt es unter anderem von Konstantin Wecker und Herbert Grönemeyer. Das gleichnamige Bündnis #unteilbar als Veranstalter rechnet mit bis zu 40.000 Teilnehmern.