Handwerk und Kirche: Tariflohn bedeutet Wertschätzung

Bundestagung der Arbeitsgemeinschaft „Handwerk und Kirche“

Schmied bei der Arbeit

Im Handwerk fielen nur noch 30 Prozent der Beschäftigungen unter die Tarifbindung, kritisierte die Leiterin Handwerkspolitik beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Anna Dollinger.

Lüneburg (epd). Vertreter von Handwerk, Kirche und Gewerkschaft haben die Bedeutung von Tariflöhnen betont. Neben einer guten Qualifizierung und Würdigung durch Vorgesetzte zähle die Tarifbindung zu den wichtigsten Kriterien für gute Arbeit, sagte die Leiterin Handwerkspolitik beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Anna Dollinger, am 23. November in Lüneburg.

Allerdings fielen im Handwerk nur noch 30 Prozent der Beschäftigungen unter die Tarifbindung, kritisierte sie. Das Handwerk könne bei der Sinnhaftigkeit der Arbeit punkten, weniger jedoch mit Blick auf Einkommen und Arbeitsintensität. Dollinger sprach bei einer Bundestagung der Arbeitsgemeinschaft „Handwerk und Kirche“.

 Wichtig sei eine Wertschätzung von Menschen unabhängig von ihrer Leistung

Der Vorsitzende der evangelischen Arbeitsgemeinschaft, Dieter Vierlbeck, warnte vor einem weiteren Aufweichen. Er betrachte mit großer Sorge, dass es immer weniger tarifgebundene Betriebe gebe. In der Folge müssten zunehmend Diskussionen über einen Mindestlohn oder eine Mindestausbildungsvergütung geführt werden.

Bei der Tagung zum Thema „Wertschätzende Personalführung“ warnte auch der Lüneburger evangelische Regionalbischof Dieter Rathing davor, dass immer mehr Menschen das Gefühl hätten, mit ihrem Anliegen oder ihrer politischen Meinung kein Gehör mehr zu finden. Wichtig sei eine Wertschätzung von Menschen unabhängig von ihrer Leistung.