Bedford-Strohm: Dürfen Deutschland nicht schlechtreden

Zum Tag der Deutschen Einheit

Berlin (epd). Der Vorsitzende des Rates der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, hat anlässlich des Tages der Deutschen Einheit gemahnt, sich mehr auf positive Entwicklungen im Land zu konzentrieren. „Wir dürfen Deutschland und vieles, was in der Welt passiert, nicht schlechtreden“, sagte Bedford-Strohm am 3. Oktober im Podcast des ehemaligen „Handelsblatt“-Herausgebers Gabor Steingart. Natürlich gebe es viel Verunsicherung, auch Polarisierung und Spaltung. „Wir erleben doch gleichzeitig, dass es unglaublich viele Menschen gibt, die sich engagieren.“

Die große Mehrheit der Menschen wolle für Humanität einstehen, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und bayerische Landesbischof. „Dieses Deutschland möchte ich ins Zentrum rücken.“ Er hoffe, „dass wir uns ein bisschen von der Fixierung auf die Gefahr, das Abgründige freimachen können und eine positive Vision von unserem Land und von der Welt insgesamt entwickeln können“.

Mit Blick auf eine Verunsicherung der Menschen appellierte Bedford-Strohm, die Grundorientierungen, die Deutschland starkgemacht hätten und die Basis für ein neues Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen seien, beizubehalten und stark zu machen. Der Grundkonsens dürfe nicht durch gezielte Provokationen von Rechtspopulisten verschoben werden. Man müsse „ins Gespräch gehen und kontrovers diskutieren“, forderte der Ratsvorsitzender. Auf Basis der Grundorientierungen dürfe es dabei keine Tabus geben.