Bischöfin sieht Gleichstellung von Frauen erst im Aufbruch

Die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann spricht zu 50 Jahren Frauenordination in Württemberg

Stuttgart (epd). Gleichstellung von Männern und Frauen braucht nach Auffassung der Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, eine grundlegende Kulturveränderung. Der Gemeindepfarrdienst sei heute in manchen Jahrgängen schon zur Hälfte weiblich. Das sei ein guter Weg und dennoch erst ein Aufbruch, sagte sie vor der württembergischen Landessynode bei einem Empfang anlässlich 50 Jahren Frauenordination in Württemberg.

Junkermann wies darauf hin, dass der Frauenanteil in Leitungsämtern noch unterdurchschnittlich sei. Dagegen seien Frauen in Stellenteilung und im Teildienst überdurchschnittlich repräsentiert. Schon auf geschäftsführenden Pfarrstellen sei ihr Anteil deutlich geringer. Die Bischöfin erinnerte daran, dass das Kirchenparlament vor 50 Jahren die Theologinnenordnung mit der vollständigen Gleichstellung von Frauen im Pfarramt beschlossen hatte.

Damit Frauen motiviert seien, Leitungsverantwortung zu übernehmen und einen eigenen Leitungsstil zu entwickeln und zu leben, müsse diese Option auch ernsthaft gewollt sein, sagte Junkermann. Dies sei „eine Herausforderung an die Organisation Kirche“, sagte die Theologin.