„KiBa-Kirche des Monats Februar 2021“ in Unterriexingen

Sanierung von Kirchturm und Dachstuhl der Dorfkirche beginnt im Frühjahr

Die „Kirche des Monats Februar 2021“ der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) befindet sich im württembergischen Unterriexingen. Die Umgestaltung der spätgotischen Chorturmkirche war 1906 der erste Auftrag des später als Pionier des „Neuen Bauens“ berühmten Architekten Bruno Taut. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung fördert die in diesem Jahr beginnende Sanierung der Dorfkirche mit 10.000 Euro.

Anders als seine späteren Projekte, zu denen insbesondere Großsiedlungen in Berlin zählten, stießen Bruno Tauts Maßnahmen in Unterriexingen auf wenig Resonanz. Sein Raumkonzept ist bis heute erhalten; die farbliche Gestaltung der Kirche aber - Bänke in Moosgrün, die Decke rot, die Wand bläulich weiß, die Chordecke blau mit Goldsternen – wurde vom damaligen Oberkirchenrat für ungeeignet befunden und später wieder umgestaltet.

Die Dorfkirche ist in ihrer Bausubstanz seit 1628 weitgehend unverändert. Im Inneren gibt es einige kostbare Ausstattungsstücke wie den aus dem Jahr 1685 stammenden Grafenstuhl mit Brüstung und das einzig erhaltene „Banktürle“, das einst den Eingang zur Bankreihe nur denjenigen gewährte, die dafür bezahlt hatten.

Die im Frühjahr beginnende Sanierung des Gotteshauses betrifft Kirchturm und Dachstuhl. 400.000 Euro sind für die Restaurierungsarbeiten veranschlagt. Finanzielle Unterstützung hat die Gemeinde beispielsweise noch im Oktober durch ein „Wunschliederkonzert“ der Blechbläser erhalten, ebenso wie durch eine Aktion, bei der die örtliche Bank die Summe der in einem bestimmten Zeitraum gesammelten Spenden verdoppelte. Außerdem stehen in vielen Unterriexheimer Geschäften Spendengläser bereit, in denen Münzgeld gesammelt wird. „Diese Gläser kommen regelmäßig gefüllt zurück“, sagt Pfarrer Ralph Hermann. Trotz der Pandemie bleibt er zuversichtlich, dass das für die Sanierung nötige Geld zusammenkommen wird. „Wir haben noch einiges in der Pipeline.“

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 33,9 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa Förderzusagen über rund 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.700 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.

Hannover, 1. Februar 2021
Pressestelle der EKD