Kirchen trauern um Opfer von Trier

Hände umschließen eine Kerze (Symbolbild)

Hände umschließen eine leuchtende Kerze (Sympolbild)

Frankfurt a.M. (epd). Die obersten Repräsentanten der beiden großen Kirchen in Deutschland haben sich erschüttert über die Amokfahrt von Trier geäußert.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, beklagte im Netzwerk Facebook „Abgründe von Leid“. Er bete, dass die Angehörigen der Opfer Stärkung erfahren und die Verletzten wieder gesund werden.

„In dieser Stunde von Sprachlosigkeit und Trauer bin ich den Opfern, den Verstorbenen, Verletzten und den Angehörigen verbunden“, erklärte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Dienstagabend. Die verstörenden Bilder aus der Innenstadt ließen bei ihm Wut, Entsetzen und tiefe Traurigkeit zurück.

„Menschenverachtende Angriffe dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben“, erklärte der Limburger Bischof zu der Tat, bei der fünf Menschen ums Leben kamen. Die sinnlose Gewaltanwendung sei mit nichts zu rechtfertigen.

Das Motiv des Täters für die Amokfahrt ist laut Polizei unklar. Eine psychische Erkrankung wird nicht ausgeschlossen. Gegen den 51 Jahre alten Deutschen aus der Nähe von Trier, der unmittelbar nach der Tat vor Ort festgenommen wurde, wird wegen Mordes und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Er hatte am Dienstagnachmittag ein Auto durch die Trier Fußgängerzone gelenkt und dabei zahlreiche Menschen erfasst. Fünf Menschen starben, weitere wurden verletzt, einige von ihnen lebensgefährlich. Unter den Todesopfern ist ein neuneinhalb Wochen altes Mädchen.

Kirchen erschüttert über Tote und Verletzte in Trier 

Kirchen und Politik haben ihre Anteilnahme mit den Angehörigen der Getöteten und Verletzten in der Trierer Innenstadt ausgedrückt. Für den Abend war ein ökumenisches Gebet im Trierer Dom geplant. Hintergründe waren bis zum Abend noch nicht bekannt.

Trier (epd). Nachdem ein Autofahrer in der Trierer Innenstadt am Dienstag mehrere Menschen verletzt und getötet hat, haben Vertreter der Kirchen ihre Anteilnahme ausgedrückt. „In Gedanken und Gebeten sind wir bei den Menschen in Trier, die heute Opfer einer Amokfahrt geworden sind“, schrieb der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, auf Facebook. Der Trierer katholische Bischof Stephan Ackermann erklärte, dass zurzeit noch wenig über die Umstände oder Hintergründe bekannt sei, „aber der Vorfall erschüttert die Menschen weit über die Stadt Trier hinaus“. Für den Abend war ein ökumenisches Gebet im Trierer Dom vorgesehen.

Der rheinische Vizepräses und frühere Trierer Superintendent, Christoph Pistorius, wandte sich in einer E-Mail an den Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD): Er und seine Frau seien „zutiefst erschüttert“. „Gerade die Fußgängerzone und der Marktplatz sind für uns Heimat, Orte der Geborgenheit“, schrieb er. „Mit unseren Gedanken und Gebeten sind wir verbunden mit denen, die durch diese schreckliche Tat aus dem Leben gerissen wurden oder die jetzt um ihr Leben ringen müssen aber auch bei jenen, die trauern oder von Angst erfüllt sind.“

Der Trierer Dom war laut Bistum für Gebete geöffnet. Zudem seien Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger im Einsatz. Um 20 Uhr sollten den Angaben zufolge die Totenglocken in allen Trierer Kirchen läuten.

Die Polizei Trier berichtet von mehreren Verletzten und Toten, darunter ein Kleinkind, nachdem am Nachmittag ein Auto durch die Fußgängerzone gefahren sei. Das Auto sei sichergestellt und ein 51-Jähriger aus dem Kreis Trier-Saarburg festgenommen worden, erklärte sie auf Twitter. Die Fußgängerzone sei weiträumig für Ermittlungen abgesperrt, es gebe aktuell keine Hinweise auf eine fortdauernde Gefahr. Die Polizei hat unter rlp.hinweisportal.de ein Hinweisportal für Videos und Bilder zur Tat eingerichtet.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) erklärte über Twitter, dass sie „schockiert und tief erschüttert“ sei. „Mein Beileid gilt den Angehörigen der Toten. Allen Verletzten wünsche ich eine baldige Genesung.“ Zudem dankte sie den Einsatzkräften.

Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, bezeichnete das, was in Trier geschehen ist, als erschütternd: „Die Gedanken sind bei den Angehörigen der Todesopfer, bei den zahlreichen Verletzten und bei allen, die in diesem Moment im Einsatz sind, um die Betroffenen zu versorgen.“