Kirchenliedseminar „Heimat und Fremde“

Ökumenische Tagung vom 19.-22.03.2018 in Loccum

Aufgeschlagenes Gesangbuch
Weil Texte und Melodien vertraut klingen, können Kirchenlieder Heimat schaffen. Und doch führen die Lieder über etwas hinaus, das Singende kennen und wissen. (Symbolbild)

Kirchenlieder schaffen Heimat. Ihre Texte und Melodien klingen vertraut. Bekannte Lieder stiften Gemeinschaft – auch in der Fremde. Zugleich gibt es im geistlichen Lied etwas Fremdes, das uns hinausführt über das, was wir kennen und wissen. Mit dieser Spannung zwischen „Heimat und Fremde“ beschäftigt sich das Kirchenliedseminar, das vom 19.-22. März 2018 in der Evangelischen Akademie Loccum stattfindet.

Ausgehend von grundsätzlichen Überlegungen darüber, wie sich Heimat und Fremde in Kunst und Religion zueinander verhalten, werden in Vortrag, Gespräch und Musik Erkundungen darüber angestellt, welche geistlichen und kulturellen Identitäten die Kirchenlieder pflegen und wo sie über Grenzen hinausführen.

Über Heimat und Befremdung in der Kunst reflektiert der Philosoph Bernhard Waldenfels (München) im Eröffnungsgespräch mit Christian Lehnert vom Liturgiewissenschaftlichen Institut der VELKD (Leipzig). Der Frage nach Liedern als Beitrag zu Integration oder Assimilation gehen die Liturgiewissenschaftler Christiane Schäfer und Ansgar Franz (beide Mainz) am Beispiel des Liedguts katholischer Heimatvertriebener nach 1945 nach. Musikalische Zwischenspiele mit den Komponisten Sven Helbig (Dresden) und Frank Schwemmer (Berlin) verbinden den Kirchengesang mit der Weite des heutigen Musikempfindens. PD Julia Koll (Loccum) beschäftigt sich in einem Vortrag mit den neuen Wochenliedern nach der Neuordnung gottesdienstlicher Lieder und Texte, die am 1. Advent 2018 in Kraft tritt. Im Abschlussgespräch diskutieren der Kulturbeauftragte des Rates der EKD, Johann-Hinrich Claussen, Volker Jaekel (beide Berlin) und Christian Lehnert unter anderem über Kriterien, Auswahl und Qualität dieser Lieder, die den einzelnen Sonntagen im Kirchenjahr zugeordnet sind.

Das Kirchenliedseminar in der Evangelischen Akademie Loccum findet statt in Kooperation mit dem Liturgiewissenschaftlichen Institut der VELKD, dem Kulturbüro des Rates der EKD in Berlin, dem Referat für Gottesdienst und Kirchenmusik im Kirchenamt der EKD, der Universität Hamburg, der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, der Universität Leipzig und dem Verein Kultur- Liturgie-Spiritualität e.V. Mainz.