Konferenz Diakonie und Entwicklung mit Gottesdienst eröffnet

112 Delegierte tagen bis zum 18. Oktober zur Zukunft der Demokratie und der Rolle der Zivilgesellschaft

Gebäude des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung mit wehenden Fahnen in Berlin

Berlin (epd). Zur Eröffnung der Konferenz Diakonie und Entwicklung hat der Berliner Bischof Markus Dröge an den Auftrag kirchlicher Wohlfahrtsorganisationen erinnert. In seiner Predigt in der Berliner Kirche St. Simeon nannte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz die Trias aus Gerechtigkeit, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit. Dabei gelte es in der jetzigen Zeit, die demokratischen Instrumente einer freien und gerechten Gesellschaft so krisenfest zu machen, dass sie populistischen Bewegungen Stand hielten und weiter ein gutes Leben für alle Menschen ermöglichten.

„Dem Schrei der Entrechteten ein Echo geben“

Dröge erinnerte in seiner Predigt daran, dass vielen Menschen in der Gesellschaft soziale Gerechtigkeit vorenthalten sei. „Wir dürfen nicht darin nachlassen, das Recht auf Nahrung, auf Bildung, auf Gesundheitsversorgung, auf Heimat, auf körperliche und seelische Unversehrtheit, auf Inklusion für alle Menschen im Blick zu behalten“, appellierte er an die Konferenzteilnehmer. Menschenrecht und Menschenwürde seien zugleich der Schlüssel dazu, die Demokratie zukunftsfähig zu machen, fügte er hinzu: „Es ist unsere Aufgabe, unermüdlich die Stimme der Gerechtigkeit zu erheben und dem Schrei der Entrechteten ein Echo zu geben.“

Recht sei jedoch nicht alles: „Menschenfreundlichkeit, Nächstenliebe, Güte, Barmherzigkeit erst machen das Leben lebenswert“. Güte setze das Recht nicht außer Kraft, aber sie überschreite seine Grenzen. Konkret bedeute dies, dass die Gesetze der Marktwirtschaft sozial flankiert werden müssten. „Recht und Ordnung müssen durch den Sozialstaat ergänzt werden, der es auch denen ermöglicht, menschenwürdig zu leben, die nicht mit Erfolg gesegnet sind“, mahnte der Berliner Bischof.

Zukunft der Demokratie und der Rolle der Zivilgesellschaft

Die Konferenz Diakonie und Entwicklung ist das höchste beschlussfassende Gremium des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung, zu dem die Diakonie Deutschland, „Brot für die Welt“ und die Diakonie Katastrophenhilfe gehören. Die 112 Delegierten werden sich auf ihrer Konferenz bis zum 18. Oktober unter anderem mit der Zukunft der Demokratie und der Rolle der Zivilgesellschaft befassen. Außerdem stehen verschiedene Berichte, der Jahresabschluss des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung 2017 sowie der Wirtschaftsplan 2019 auf der Tagesordnung.