Präses Kurschus ruft zu Teilnahme an globalem Klimaaktionstag auf

"Wie Corona braucht auch die Klimakrise unser entschiedenes Handeln"

Annette Kurschus

Die westfälische Präses Annette Kurschus und Stellvertretende Vorsitzende des Rates der EKD ruft dazu auf, beim Klima-Aktionstag am Freitag mitzumachen und ein "kraftvolles Zeichen zu setzen".

Bielefeld (epd). Die westfälische Präses Annette Kurschus und Stellvertretende Vorsitzende des Rates der EKD ruft dazu auf, beim Klima-Aktionstag am Freitag mitzumachen und ein "kraftvolles Zeichen zu setzen". "Wie Corona braucht auch die Klimakrise unser entschiedenes Handeln", sagte Kurschus am Donnerstag in Bielefeld. Die Pandemie habe gezeigt, wie schnell Politik zu handeln vermag und wie "wir gemeinsam imstande sind, einvernehmlich und verantwortungsvoll zu handeln, um eine Krise zu bewältigen". "Wie das Virus ist auch der Klimanotstand kein Hirngespinst", betonte die leitende Theologin der viertgrößten deutschen Landeskirche.

Die Klimakrise habe während der Corona-Pandemie keine Pause gemacht. "Ich denke an Waldbrände und Hitzerekorde im Norden, an Dürren und Starkregen in unseren Breiten, an Stürme und Überflutungen im Globalen Süden", sagte Kurschus, die auch stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. "All das lässt uns ahnen, was wir noch zu erwarten haben, wenn wir nicht alle beherzt gegensteuern."

Wenn im Oktober beim EU-Gipfel unter deutschem Vorsitz über Europas Klimaziele entschieden werde, werde jetzt schon deutlich, dass die bisher vorgeschlagenen Angebote der EU-Staaten nicht reichten, um die Ziele des Pariser Klimaabkommen zu erreichen. "Um dem 1,5-Grad-Ziel noch nahe zu kommen, müssen die Emissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent reduziert werden", erklärte Kurschus.

Deutschland könne mit einem früheren Kohleausstieg vorangehen. "Es gilt die Energieversorgung aus erneuerbaren Energien weiter auszubauen und die Bepreisung von CO2-Emissionen konsequent umzusetzen", forderte die Präses. "Etwas weiter zu fördern, was keine Zukunft hat und haben darf, können wir uns nicht länger leisten - weder finanziell noch in Verantwortung für die uns anvertraute Schöpfung." Energiegewinnung, Mobilität und Landwirtschaft müssten sozialverträglich nachhaltig werden.

Für Freitag ruft "Fridays for Future" zum sechsten "globalen Klimastreik" auf. Allein in Deutschland soll den Aktivisten zufolge unter dem Motto "Kein Grad weiter!" an mindestens 400 Orten gestreikt werden, weltweit an rund 2.500. Beim bislang größten globalen Klimastreik am 20. September 2019 waren in Deutschland 1,4 Millionen Menschen auf die Straße gegangen.

 

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