„Dem Teufelskreis der Gewalt Einhalt gebieten“
Ratsvorsitzender zur Lage der Christen in Ägypten
Anlässlich der gewalttätigen Auseinandersetzungen in Ägypten erklärte der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, heute in Hannover:
„Die Lage in Ägypten erfüllt mich mit großer Sorge. Täglich erreichen uns erschreckende Bilder und Nachrichten von blutigen Auseinandersetzungen. In dieser Spirale von Gewalt und Gegengewalt werden auch unsere christlichen Glaubensgeschwister und christliche Einrichtungen zunehmend bedroht. Wir rufen alle Verantwortlichen dazu auf, den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen. Unversöhnlichkeit und gewaltsame Unterwerfung des politischen Gegners führen nicht zu einer Gesellschaft, in der Menschen in Frieden zusammenleben. Dabei nehme ich dankbar zur Kenntnis, dass sich viele Muslime und Christen für Gewaltlosigkeit und Verständigung einsetzen.
Ich wünsche den Menschen Erfolg, die für ein demokratisch und zivil regiertes Ägypten eintreten. Zu einer solchen Gesellschaft gehört es, dass die verschiedenen Religionen nicht nur geduldet werden, sondern an der Gestaltung des Gemeinwesens gleichberechtigt mitwirken können. Die klare Trennung von Staatswesen und Religion bei gleichzeitiger Möglichkeit zu Kooperation ist nach unseren Erfahrungen ein Weg zum friedlichen Zusammenleben.
Ich bete darum, dass sich in Ägypten die Kräfte des Friedens, des Ausgleichs und der Versöhnung durchsetzen. Gott stärke und bewahre unsere christlichen Geschwister, die dort jetzt in Bedrängnis sind und mache sie zu Werkzeugen seines Friedens!“
Hannover, 20. August 2013
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick