Reformierte Kirche will 2019 mehr in Jugendarbeit investieren

Herbstsynode der Evangelisch-reformierten Kirche kommt am 22. und 23. November in Emden zusammen

Die Johannes-a-Lasco-Bibliothek in Emden

Die

Emden (epd). Der Haushalt für das kommende Jahr und Fragen zur Zukunft der Gemeinden stehen auf der Tagesordnung der Herbstsynode der Evangelisch-reformierten Kirche, die am 22. und 23. November in Emden zusammenkommt. Den Delegierten liege ein Haushaltsentwurf mit einem Volumen von 46,5 Millionen Euro vor, sagte am Mittwoch der Vizepräsident der Kirche, Helge Johr. Das sind im Vergleich zum laufenden Jahr gut zwei Prozent mehr. Größter Ausgabeposten sind wie bei allen Kirchen die Personalkosten, die allein rund 21,6 Millionen Euro umfassen.

Großes Konfirmandencamp „reformiertes Wir-Gefühl“

Mehr investieren wollen die Reformierten beispielsweise in die Jugendarbeit, in die Kirchenmusik und infrastrukturell bei der Sanierung von Pfarrhäusern. Erstmals soll es darüber hinaus im Sommer 2019 im Kloster Möllenbeck im Weserbergland ein großes Konfirmandencamp geben, an dem etwa 300 Jugendliche und 100 Teamer teilnehmen. Die Kirche setze mit dem Camp auf ein „reformiertes Wir-Gefühl“ unter den Teilnehmenden, betonte Johr.

Die finanzielle Lage der Kirche ist nach Aussage des Juristen gut. Dazu tragen seinen Angaben zufolge nicht nur gestiegene Kirchensteuereinnahmen vergangener Jahre bei, sondern auch Rücklagen und weitere Instrumente der langfristigen Zukunftssicherung.

So verfügen die Reformierten derzeit über zehn Millionen Euro Rücklagen. 2004, als die Kirche in einer finanziellen Krise steckte, waren es laut Synodenpräses Norbert Nordholt lediglich 30.000 Euro. Zusätzliche Stabilität bietet eine Gemeindestiftung, die über den Haushalt bedient wird und durch die zwischenzeitlich etwa 2.000 Hektar Ländereien im Wert von gut 30 Millionen Euro angekauft wurden. Erträge wie Pachten fließen in die Gemeinden.

Frage nach theologischem Nachwuchs

Wie andere Kirchen treibt die Reformierten besonders die Frage nach theologischem Nachwuchs um, zumal in den nächsten Jahren geburtenstarke Jahrgänge in den Ruhestand gehen. Zum Beispiel mit Schnuppertagen wolle man schon Schülerinnen und Schüler für den Pfarrberuf interessieren, sagte Kirchenpräsident Martin Heimbucher.

Die Tatsache, dass die Reformierten eher zu den kleinen Landeskirchen in Deutschland zählen, sieht Heimbucher als Vorteil: „Das macht eine sehr persönliche Begleitung in der Ausbildung möglich, stabilisierend und unterstützend.“

Die Synode, zu der 62 Delegierte gehören, tagt in der Regel zweimal im Jahr, meist in der Johannes-a-Lasco-Bibliothek in Emden. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 173.500 Mitglieder in 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu.