Kirchen und Religionsgemeinschaften als Brückenbauer in Europa

Religionsführer erörtern mit EU-Kommission die Zukunft Europas

Brüssel (epd). Religionsführer aus Christentum, Judentum und Islam haben mit der EU-Kommission die Zukunft Europas erörtert. Bei dem Gespräch in Brüssel sei es um die Herausforderungen in den kommenden Jahren gegangen, teilte die Kommission mit. Dazu zählten die Europawahlen im Mai 2019, die Migration, die Integration und die Nachhaltigkeit des Lebensstils in Europa.

EU-Vizekommissionschef Frans Timmermans versprach den Glaubensgemeinschaften Unterstützung. Jeder habe in Europa das Recht auf Ausübung seiner Religion, erklärte der Niederländer. Die Behörde werde sich gegen jede Diskriminierung oder Angriffe gegen Glaubensgemeinschaften stellen.

Dialogforen schaffen

Das Treffen auf Grundlage einer Bestimmung im Lissabon-Vertrag findet jedes Jahr statt, so wie die EU-Kommission jährlich auch Vertreter nicht-religiöser Weltanschauungen einlädt. In diesem Jahr nahmen sechs Vertreter christlicher Kirchen, einer des Judentums und ein Vertreter des Islams teil.

Der württembergische Landesbischof Frank July als Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erklärte, angesichts des Auseinanderdriftens der Union zwischen Nord und Süd sowie zwischen West und Ost gelte es, den Zusammenhalt zu stärken. Dabei könnten „die Kirchen und Religionsgemeinschaften als 'Brückenbauer' fungieren und über ihre ökumenischen Netze und Partnerschaften Dialogforen schaffen“. Aus Anlass des Treffens forderte die Leiterin der Brüsseler EKD-Vertretung, Katrin Hatzinger, dass vor den Europawahlen im nächsten Jahr auch von kirchlicher Seite Gesprächsforen für interessierte Gemeindemitglieder angeboten werden sollten, um über Europa zu diskutieren.