Behinderte Sportler begeistern mit Lebensfreude

Zum Auftakt der Special Olympics in Kiel verweist Bischöfin Kirsten Fehrs auf die Bedeutung von Inklusion für die Gesellschaft

Kiel (epd). Mit einem Fackellauf sind am 14. Mai die Special Olympics in Kiel eröffnet worden. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) gehörte als Ehrenteilnehmer zu den Fackelträgern und joggte mit einer Laufgruppe vom Rathaus zur Sparkassenarena, wo das olympische Feuer entfacht wurde.

„Für uns alle ist dieses Sportereignis eine enorme Bereicherung“, sagte Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs am Vormittag in der Kieler St. Nikolaikirche, wo im Rahmen der Special Olympics eine Ausstellung für lernbehinderte Menschen über Schutz vor sexualisierter Gewalt eröffnet wurde. „Die behinderten Menschen inkludieren letztendlich uns. Sie begeistern uns mit ihrer Unbeschwertheit und Lebensfreude.“

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) erinnerte während der Eröffnungsfeier an die große Bedeutung von Inklusion im Sport. „Kiel wird in den nächsten Tagen Schauplatz großartiger Emotionen und herausragender Leistungen in 19 Disziplinen sein“, sagte er. Die Special Olympics gäben allen Beteiligten die Möglichkeit, Hemmnisse und Vorurteile abzubauen und damit die Inklusion voranzubringen.

Erstmals ist auch Segeln im Programm

4.600 Athleten mit geistiger Behinderung nehmen an den Spielen teil. Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ gehen sie bis 18. Mai in 19 Sportarten an den Start. Insgesamt werden bei den 11. Nationalen Sommerspielen in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt 13.500 Gäste erwartet.

Die Spielstätten verteilen sich auf die ganze Stadt. Austragungsorte sind unter anderem die Sportstätten der Kieler Universität, die Sporthalle Kronshagen, der Kieler Renn- und Reitverein und das Bildungszentrum Mettenhof. Fußball bildet mit 993 Athleten die größte Sportart, es folgen Leichtathletik (708) und Schwimmen (548). Auch Wettbewerbe im Beachvolleyball, Kraftdreikampf und Golfen sind geplant. Zum ersten Mal finden bei den Special Olympics auch Segelwettbewerbe statt. Bei 16 von insgesamt 19 Sportarten gibt es sogenannte Special Olympics Unified Sports-Wettbewerbe. Hier treten 431 Sportler ohne Behinderungen im Team mit den behinderten Athleten an.

Die Special Olympics wurden 1968 von Eunice Kennedy-Shriver, der Schwester des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy gegründet. Aus einem Tagessportcamp für Menschen mit geistiger Behinderung entstand die größte internationale Behinderten-Sportorganisation der Welt. Der Verein „Special Olympics Deutschland“ wurde 1991 gegründet. Mittlerweile trainieren bundesweit 40.000 Athleten in 1.100 Mitgliedsorganisationen. Jährlich werden abwechselnd Nationale Sommer- und Winterspiele veranstaltet. Berlin bewirbt sich zurzeit für die Internationalen Special Olympics 2023. (epd/ekd.de)