Weltkirchenrat würdigt Konferenz Europäischer Kirchen

ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit beschwört in Novi Sad den Zusammenhalt der Kirchen

ein Chor singt beim Eröffnungsgottesdienst der KEK-Vollkonferenz in Novi Sad
Brücken bauen – Szene aus dem Eröffnungsgottesdienst der KEK-Konferenz.

Novi Sad (epd). Der Weltkirchenrat (ÖRK) hat die Arbeit der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) gewürdigt. „Wir teilen dieselbe Vision für Einigkeit, für Zusammenarbeit in Europa“, sagte ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit im serbischen Novi Sad. Die KEK sei der Hauptpartner des ÖRK für diese Kooperation auf dem Kontinent, erklärte Tveit bei der Vollversammlung der KEK.

„Wir brauchen die Energie des Heiligen Geistes“, sagte der Norweger. „Aber was wir nicht brauchen ist, dass wir als Kirchen uns wieder auf unsere historischen Differenzen konzentrieren“, erklärte Tveit. Der ÖRK ist ein weltweiter Dachverband von Kirchen mit Zentrale in Genf, dem ebenso wie der KEK protestantische, orthodoxe, anglikanische und altkatholische Kirchen angehören, wobei sich die Mitgliedschaften teilweise überschneiden. Die KEK-Vollversammlung, die noch bis Mittwoch dauert, dient der ökumenischen Annäherung der Mitgliedskirchen und der Diskussion politischer und gesellschaftlicher Fragen.

Auch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) ging auf der KEK-Vollversammlung auf deren Arbeit ein. „Die Rolle der KEK ist aber ganz wichtig“, sagte GEKE-Kopräsidentin Klára Tarr Cselovszky. Cselovszky wies zugleich auf Schwierigkeiten in der Ökumene hin. Heute seien sowohl die GEKE als auch die KEK „für die Einheit von Europa verantwortlich. Denn es gibt reichlich Probleme“, sagte sie. „Ost und West entfremden sich langsam wieder, Orthodoxe, Protestanten und andere Kirchen verstehen einander nicht immer, die Tatsache der Migration wird völlig unterschiedlich beurteilt.“

Was die Kirchen dennoch zusammenhalte, seien die Sehnsucht nach Einheit und nach Frieden, erklärte Cselovszky. Die GEKE wie die KEK schafften Foren für diese Bewegung. Dadurch werde manifest, dass die Kirchen zueinanderhalten müssten, sagte die GEKE-Kopräsidentin aus Budapest. „Die Kirchen sind aufeinander angewiesen, und sie brauchen einander, auch wenn sie unterschiedliche Wege gehen.“

Die KEK-Vollversammlung im Internet