Jo Baier erhält Robert-Geisendörfer-Preis

Hannover (epd). Der Robert-Geisendörfer-Preis geht in diesem Jahr unter anderen an den Fernsehregisseur Jo Baier und den Drehbuchautor Michael Watzke. Wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Hannover mitteilte, werden sie für ihren Fernsehfilm "Das letzte Stück Himmel" ausgezeichnet. Das laut Jury "einfühlsame Drehbuch" behandele die Frage "Was entgegnet man einem Menschen, der nicht mehr leben will?".

Zusammen mit "prächtigen Landschaftsbildern" hätten Baier und Watzke "die Schönheit der Schöpfung für uns alle sichtbar gemacht", urteilte die Jury unter Vorsitz des badischen Landesbischofs Ulrich Fischer. Der Film war vom Bayerischen Rundfunk produziert worden.

Der Robert-Geisendörfer-Preis, der in diesem Jahr zum 25. Mal verliehen wird, ist der Medienpreis der evangelischen Kirche. Die Preise werden in den Sparten Fernsehen, Hörfunk und Kinderfernsehen vergeben und sind mit insgesamt 25.000 Euro dotiert. Die Verleihung findet am 17. September in München statt.

Der Hörfunkautor Jörn Klare und die Regisseurin Heide Schochow bekommen einen Preis für ihr vom Deutschlandfunk gesendetes Feature "Der Weltgerechtigkeitsbasar" über den "Fall Bhutan" und die Art und Weise, wie Menschenrechte vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf verhandelt werden. Die mehrfache Geisendörfer-Preisträgerin Karla Krause wird in diesem Jahr für ein Feature über ethische Probleme der modernen Medizin ausgezeichnet. Die Sendung "Tödliches Erbe", bei der die ebenfalls ausgezeichnete Regisseurin Friederike Wigger Regie führte, war vom Rundfunk Berlin-Brandenburg produziert worden.

In der Sparte Fernsehen wird neben Baier und Watzke auch Benedikt Fischer ausgezeichnet. In einem Kurzbeitrag für das Hessische Fernsehen hatte er sich mit seinen eigenen vom Alter gezeichneten Eltern auseinandergesetzt. Die Jury würdigte dies als sehr persönliche Liebesgeschichte, die Grundfragen des Lebens eindrücklich zum Thema gemacht habe.

Der Kinderfernsehpreis geht in diesem Jahr an einen Beitrag aus der ZDF-Reihe "pur+", "Meine Eltern trennen sich". Die Jury "Kinderprogramme" unter Vorsitz von Pfarrer Bernd Merz lobte, dass die Sendung ein häufig verschwiegenes Thema aufgegriffen habe, dieses nicht verharmlose, aber auch vermittele, dass eine Trennung "kein Weltuntergang" sei. Der Preis für "pur+" geht an die Redakteurin Tina Kovár. Eine Lobende Erwähnung erhält der Regisseur Karsten Kiilerich für den Beitrag "Was denkst Du über Arm und Reich?" aus der "Sendung mit der Maus".

Wie bereits im Juni mitgeteilt wurde, geht der Sonderpreis der Jury diesmal an den WDR für dessen besondere Programmleistungen rund um das Thema "Contergan" und an den Regisseur Adolf Winkelmann, der für den WDR einen Zweiteiler über den Medikamentenskandal gedreht hatte.

02. September 2008

EKD-Pressemitteilung

Robert-Geisendörfer-Preis