Migrantenvereine solidarisieren sich mit Kloster Mor Gabriel
Köln (epd). Mehrere Organisationen türkeistämmiger Migranten haben sich mit dem von Enteignung bedrohten christlichen Kloster Mor Gabriel in der Türkei solidarisiert. Das Gerichtsverfahren gegen das Kloster sei "das letzte Glied einer Politik, die auf die Vernichtung der christlichen Identität in der Türkei gerichtet ist", erklärte die "Initiative Mor Gabriel" am Mittwoch in Köln. Die beteiligten Organisationen wandten sich nach eigenen Angaben mit einem offenen Brief auch an US-Präsident Barack Obama, der die Türkei besucht hatte.
Die Initiative forderte von der Türkei eine kritische Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte und ihrem nationalen Selbstverständnis. Dazu verwies sie unter anderem auf die Vertreibungen und Massenmorde an den christlichen Armeniern im damaligen Osmanischen Reich sowie auf die Angriffe auf christliche Geistliche in den vergangenen Jahren. Die Türkei lehnt es bislang ab, die Morde an den Armeniern als Völkermord anzuerkennen.
Die Initiative Mor Gabriel will am 25. April in Köln für das Kloster demonstrieren. Zu der neu gegründeten Initiative gehören laut der Presseerklärung neben der Alevitischen Gemeinde Deutschland auch der Zentralrat der Armenier, die Förderation der Aramäer in Deutschland und andere Migrantenorganisationen mit Türkeibezug.
08. April 2009