Gebetswoche 2011 befasst sich mit Anfängen der Kirche
Genf (epd). Die weltweite ökumenische Gebetswoche für die Einheit der Christen soll sich 2011 mit den Ursprüngen der christlichen Kirche in Jerusalem befassen. Wie der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) am Donnerstag in Genf weiter mitteilte, werde an die Zeit erinnert, als die Kirche noch eine Einheit war. "Die Einheit der Kirche, die wir suchen, ist nicht bloß ein abstraktes Konzept", betonte ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit.
Die Gebetswoche 2011 werde von palästinensischen Christen vorbereitet, hieß es weiter. Auf der Nordhalbkugel findet die Woche vom 18. bis 25. Januar 2011 statt, auf der Südhalbkugel zu Pfingsten. Die palästinensischen Gläubigen wählten ein Thema aus der Apostelgeschichte: "Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten."
Die Christen im Heiligen Land wollten diese vier grundlegenden Elemente in den Vordergrund stellen, so der Weltkirchenrat. Es sei ein Ruf nach Erneuerung, eine Rückkehr zu den unverzichtbaren Bestandteilen des Glaubens.
In der Gebetswoche setzen sich Christen rund um die Welt für die Einheit der Kirche ein. Die Initiative gilt als Errungenschaft der Ökumene. Der Weltkirchenrat und die katholische Kirche arbeiten bei der Vorbereitung der Gebetswoche zusammen. Dem ÖRK gehören 349 Kirchen mit 560 Millionen Gläubigen an, die katholische Kirche ist kein Mitglied.
ÖRK-Generalsekretär Tveit erinnerte auch an die "Verzweiflung und das Leiden" in den Palästinensergebieten und Israel. "Wir beten für Frieden und Gerechtigkeit für alle Einwohner des Heiligen Landes", so der lutherische Pfarrer aus Norwegen. Tveit, der seit Januar an der ÖRK-Spitze steht, wirkte auch als Moderator des Ökumenischen Forums für Palästina/Israel. In der Vergangenheit wurde der Weltkirchenrat kritisiert, er nehme in der Debatte um den Nahost-Konflikt eine einseitig-kritische Haltung gegenüber Israel ein.
02. Juli 2010