EKD-Ratsvorsitzender: Hunger und Armut Nährboden für Christenverfolgung
Mainz (epd). In Frustration und Depression vieler Menschen aufgrund schlechter Lebensverhältnisse sieht der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, einen Nährboden für die zunehmende Verfolgung von Christen. Zusammen mit einem radikalisierten Glauben führten Hunger und Armut zu einer hochexplosiven Mischung, sagte der evangelische Theologe am Dienstagabend im ZDF-"heute journal". Da zündelten einige sehr gerne mit.
Die ägyptische Regierung habe die Gefahren unterschätzt, sagte Schneider mit Blick auf den Anschlag auf eine Kirche in Ägypten. Er befürchte, dass der ägyptische Sicherheits- und Polizeiapparat von "Sympathisanten des Terrors" durchsetzt sei. Deshalb sei es für die ägyptische Regierung objektiv schwierig, für den nötigen Schutz der koptischen Christen zu sorgen.
Zurückhaltend äußerte sich der EKD-Ratsvorsitzende und rheinische Präses zu Vorschlägen, Ländern, in denen Christen verfolgt werden, die Entwicklungshilfe zu kürzen. Gefragt seien vor allem Eintreten für Religionsfreiheit und Solidarität mit den verfolgten Christen.
05. Januar 2011