Landesbischof Meister gegen Geflügelexporte nach Afrika
Hannover/Celle (epd). Der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover hat sich gegen den massenhaften Export überzähliger Geflügelteile nach Afrika gewandt. Es sei unverantwortlich, "wenn starke Länder ihre Macht mit Dumpingpreisen schamlos ausnutzen und in Kauf nehmen, dass armen Menschen ein Teil ihrer wirtschaftlichen Grundlagen entzogen wird", erklärte der Theologe am Samstag in Hannover.
"Starke haben Verantwortung für Schwache - dieser ganz elementare menschliche Grundsatz muss auch weltweit zur Geltung gebracht werden", unterstrich Meister. Er stellte sich damit hinter eine Kritik des evangelischen Hilfswerks "Brot für die Welt". Dieses hatte sich wiederholt gegen europäische Fleischexporte nach Afrika gewandt. Die dortigen Märkte würden mit Geflügelteilen überschwemmt, die in Europa niemand mehr haben wolle. Dadurch verlören die kleinbäuerlichen Betriebe Afrikas eine wichtige Einnahmequelle.
Gegner der Agrarindustrie hatten für Samstag angekündigt, Europas größten Geflügelschlachthof in Wietze bei Celle zu umzingeln und gegen die industrielle Landwirtschaft zu protestieren. Auf dem umstrittenen Schlachthof können nach Angaben des Bündnisses "Wir haben es satt" täglich rund 430.000 Hühner geschlachtet werden.
02. September 2013