Evangelische Kirche äußert Bestürzung über Flüchtlingstragödie

Darmstadt (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat das Flüchtlingsunglück vor Lampedusa als große "menschliche und politische Tragödie" beklagt. Er sei entsetzt über den Tod der Menschen, die auf der Suche nach einer neuen Zukunft gewesen seien, sagte der Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der EKD, Volker Jung, am Freitag. "Meine Gedanken und Gebete sind bei den Überlebenden und den Angehörigen der Opfer", fügte der hessen-nassauische Kirchenpräsident hinzu.

Am Donnerstag waren beim Untergang eines Schiffes vor der italienischen Mittelmeerinsel mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Schätzungen gehen davon aus, dass jährlich bis zu 1.500 Menschen bei der Flucht übers Mittelmeer ums Leben kommen. "Das ist keine afrikanische oder italienische, sondern eine europäische Tragödie", sagte der Kirchenpräsident. Gerade europäische Binnenländer wie Deutschland stünden in der Pflicht, die Belastungen der EU-Mitgliedstaaten an den Außengrenzen mitzutragen.

Dazu gehöre, dass legale Einreisemöglichkeiten für Flüchtlinge eröffnet werden, denen ein rechtlich verbindliches Anerkennungsverfahren folgen müsse. Jung: "Es darf nicht sein, dass Flüchtlinge sich Schlepperbanden anvertrauen müssen, die mit dem Elend anderer Menschen Geschäfte machen, nur weil es keine anderen Wege gibt."

04. Oktober 2013