Evangelische Kirche betont Vorrang ziviler Konfliktlösung
Nationaler "Tag des Peacekeepers" (11. Juni)
Bonn (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat zum nationalen "Tag des Peacekeepers" an diesem Mittwoch die Arbeit von Menschen in internationalen Friedensmissionen gewürdigt. Formen der zivilen Konfliktbearbeitung müssten Vorrang vor jeder militärischen Intervention haben, sagte EKD-Friedensbeauftragter Renke Brahms am Dienstag in Bonn. Entsprechende Instrumente seien im Gegensatz zur Bundeswehr finanziell unzureichend ausgestattet, so der leitende Theologe der Bremer Evangelischen Kirche.
Brahms kritisierte vor allem ein Ungleichgewicht beim Einsatz der Kräfte. Nach Angaben der Bundesregierung habe sich Deutschland 2012 mit rund 6.000 Soldaten, etwa 450 Polizisten und knapp 200 zivilen Experten an Einsätzen beteiligt. "Das ist ein Ungleichgewicht, das sich ändern muss." Akteure wie "Brot für die Welt" oder die Gruppe "Gewaltfrei handeln" hätten Erfahrungen, die von der Politik stärker gefördert werden müssten.
Deutschland begeht den Tag des Peacekeepers nach UN-Vorbild in diesem Jahr zum zweiten Mal. Stellvertretend für weltweit mehr als 4.500 Deutsche in Friedenseinsätzen sollten je drei Soldaten, Polizisten und zivile Experten geehrt werden, teilte das Zentrum für Internationale Friedenseinsätze in Berlin mit.
Friedensbeauftragter Renke Brahms
Zentrum für Internationale Friedenseinsätze
11. Juni 2014