Berliner Bischof Dröge in Rat der EKD gewählt
Dresden (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat ihren 15 Mitglieder zählenden Rat wieder komplettiert. Am Dienstagvormittag wurde der Berliner Landesbischof Markus Dröge in das Leitungsgremium gewählt. Bei der EKD-Jahrestagung in Dresden erhielt der 60-Jährige von Synode und Kirchenkonferenz 119 von 133 abgegebenen Stimmen und damit die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit. Es gab 8 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen. Dröge hatte keinen Gegenkandidaten.
Die Wahl war nötig geworden, weil der aus persönlichen Gründen zurückgetretene Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider nicht nur den Vorsitz, sondern auch die Mitgliedschaft im Rat niedergelegt hatte. Das neue Ratsmitglied Dröge steht seit fünf Jahren als Bischof an der Spitze der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mit rund einer Million Mitgliedern. Zudem ist er Vorsitzender des Aufsichtsrates des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung.
Am frühen Nachmittag konstituiert sich der Rat der EKD in Dresden neu, unmittelbar im Anschluss wird von Synode und Kirchenkonferenz auf Vorschlag der Ratsmitglieder ein neuer Vorsitzender gewählt. Es wird mit zwei Szenarien gerechnet: Entweder rückt Schneiders bisheriger Stellvertreter für ein Jahr nach, der 64-jährige sächsische Landesbischof Jochen Bohl. Oder der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm steigt zum obersten Repräsentanten der mehr als 23 Millionen Protestanten in Deutschland auf. Damit wäre der 54-Jährige dann auch Favorit für die turnusgemäße Wahl im nächsten Jahr, an die sich eine sechsjährige Amtszeit anschließt.
11. November 2014