Evangelische Kirche begeht Buß- und Bettag

Frankfurt a.M. (epd). Mit Gottesdiensten, Aktionen und Diskussionsrunden begehen die evangelischen Christen am Mittwoch den Buß- und Bettag. Der neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, predigt in der Münchner Matthäuskirche über das Thema "Da kommt noch was". Die ARD überträgt die Feier ab 10 Uhr live.

Vielerorts gibt es zum Buß- und Bettag Angebote für Kinder und Jugendliche. In Berlin nehmen mehr als 1.000 Schüler an Workshops, Führungen und Zeitzeugengesprächen teil. Sie setzen sich an historisch bedeutsamen Orten, etwa in der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück, mit der Vergangenheit auseinander.

Das Motto des Münchner Gottesdienstes "Da kommt noch was" ist zugleich Leitthema einer gemeinsamen Aktion der bayerischen Landeskirche sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zum Bußtag. Alle Informationen dazu finden sich im Internet unter www.busstag.de.

Der Buß- und Bettag thematisiert die Frage der Schuld und des christlichen Umgangs mit ihr in Buße, Beichte und Gebet. Die Christen sind zu Besinnung, kritischer Lebensbilanz und Neuorientierung eingeladen. 1532 im reformatorischen Straßburg offiziell eingeführt, wurde der Feiertag 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen ersatzlos gestrichen. Die evangelische Kirche bezeichnet die Abschaffung bis heute als Fehlentscheidung.

Auch in diesem Jahr setzt der Gedenktag zugleich ökumenische Akzente: In Trier lädt der katholische Bischof Stephan Ackermann zu einer konfessionsübergreifenden Feier ein. Dazu werden auch der rheinische Präses Manfred Rekowski und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz, Metropolit Augoustinos, erwartet. Zu einem ökumenischen Pilgerweg an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze laden die Kirchen in Herrnburg bei Lübeck ein. Veranstalter ist das Ökumenezentrum der Nordkirche.

Zum "sozialpolitischen Buß- und Bettag" wird unter anderem in Kassel und Nürnberg eingeladen. Bei den Veranstaltungen geht es um Fragen der Gerechtigkeit und der gesellschaftlichen Teilhabe. In Nürnberg steht das Thema Steuerflucht im Mittelpunkt. Zu den Initiatoren gehört neben den beiden großen Kirchen auch der Deutsche Gewerkschaftsbund.


ARD überträgt Fernsehgottesdienst zum Buß- und Bettag
www.busstag.de
Editorial

19. November 2014