Kirchen geben Mitgliedszahlen bekannt
Hannover/Bonn (epd). Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben im vergangenen Jahr mehr Mitglieder verloren als in den Jahren zuvor. Die katholische Kirche verzeichnete einen Rückgang von 230.000 Gläubigen, die evangelische Kirche von 410.000. Das geht aus Zahlen hervor, die die beiden Kirchen am Freitag veröffentlichten. Demnach zählte die katholische Deutsche Bischofskonferenz Ende 2014 rund 23,94 Millionen Mitglieder, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) rund 22,63 Millionen Mitglieder in ihren 20 Landeskirchen.
In der katholischen Kirche geht der Mitgliederschwund auf höhere Austrittszahlen zurück, die Bischofskonferenz bezeichnete diese als "erneut kritisch". Im Jahr 2014 traten demnach knapp 218.000 Menschen aus, im Jahr 2013 waren es knapp 179.000 gewesen. Hinter diesen Zahlen ständen "persönliche Lebensentscheidungen", die die Bischöfe "zutiefst bedauern, aber auch "als freie Entscheidung respektieren", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.
Die EKD gab am Freitag noch keine Austrittszahlen bekannt, da diese für 2014 noch nicht gesondert vorliegen. Aus der Gesamtzahl ist nicht zu erkennen, ob die Menschen ausgetreten oder gestorben sind. Klar ist aber, dass die evangelische Kirche im Jahr 2014 deutlich mehr Mitglieder verloren hat als in den Jahren zuvor. In der vergangenen fünf Jahren lagen die Verluste zwischen 260.000 und 320.000 Menschen. Diese Entwicklung der Gesamtzahl der Mitglieder der EKD liege "in dem vor zehn Jahren angesichts des demografischen Wandels prognostizierten Rahmen", sagte Thomas Begrich, Leiter der Finanzabteilung im Kirchenamt der EKD.
17. Juli 2015