Dreieinigkeit – Trinität - Basiswissen Glauben

Kirchenfenster aus Buntglas zeigt eine Taube

Mit dem Begriff Dreieinigkeit sagen Christinnen und Christen, dass Gott drei Seinsweisen hat.

Nach Matthäus 28,19 soll auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden. Hier ist von Vater, Sohn und Heiligem Geist die Rede, aber noch nicht davon, dass es sich um die drei Personen der Gottheit im Sinne der Trinitätslehre handelt. Trinität – oder Dreifaltigkeit – heißt, dass Gott in drei Seinsweisen existiert: als Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Die Diskussion um die Trinität begann im vierten Jahrhundert nach Christus. Sie ist sehr philosophisch geprägt, da die Lehre von der Trinität in der Bibel nicht explizit vorkommt (siehe unten). Es geht also um Lehrmeinungen darüber, was die Bibelstellen über Gott, Jesus und den Heiligen Geist für den christlichen Glauben bedeuten. Die Sprache der Philosophie in der Antike, der sich die Theologen bedienten, war Griechisch. Um auszudrücken, dass Gott eine Einheit ist, benutzte man den Begriff ousia (Wesen). Um auszudrücken, dass dieses Wesen in drei Seinsweisen besteht, benutzte man den Begriff hypostaseis (Hypostasen). Die griechische Formel, auf die sich die Theologen einigten, um Gott zu beschreiben lautete „mia ousia – treis hypostaseis“ (ein Wesen – drei Hypostasen). Der Begriff „Hypostasen“ war jedoch zweideutig. Die gängige Übersetzung ins Lateinische war substantia (Substanz). Die Theologen verstanden darunter aber drei „Seinsweisen“. Weil dies missverständlich war, griff man im Lateinischen auf eine Formel des lateinischen Theologen Tertullian zurück: „tres personae, una substantia“ (drei Personen, ein Wesen).

Das Wort versucht, das scheinbar Unmögliche auszudrücken, nämlich dass Gott gleichzeitig drei und einer ist. Um das zu verstehen, hilft es, sich vor Augen zu führen, wie Menschen Gott in der Geschichte erfahren haben: als Schöpfer, der seine Welt und die Menschen liebt wie ein Vater seine Kinder. Als ein Gott, der in Jesus Christus, seinem Sohn, selbst Mensch geworden ist und das menschliche Leben geteilt hat. Und schließlich als Gott, der im Heiligen Geist bei den Menschen immer noch gegenwärtig und lebendig ist.

Weiterführende Inhalte und Links

  • Frage: Glauben Christinnen und Christen wirklich nur an einen Gott?

    Antwort: Ja. Für Christinnen und Christen sind Vater, Sohn und Heiliger Geist drei Weisen, in denen der eine Gott mit den Menschen in Beziehung tritt. Jüdische und muslimische Gläubige grenzen sich von diesem Gottesverständnis ab und betonen die Einheit Gottes – auch in der Wahl seiner Selbstoffenbarung.

  • Diskussion

    Die Lehre der Trinität ist von ihrem Ursprung her nicht biblisch, lässt sich aber durch die Bibel begründen.

    Dass Vater, Sohn und Heiliger Geist drei Personen der einen Gottheit sind, wird in der Bibel nirgends gesagt. Jedoch lassen sich Passagen aus der Bibel, die von Jesus und dem Heiligen Geist erzählen, auf diese Weise systematisch zusammenfassen. Die trinitarische Formel steht im Taufbefehl, Matthäus 28,19: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Laut Johannes 10,30 sagt Jesus: „Ich und der Vater sind eins.“ Und laut Johannes 14,26 verheißt Jesus den Heiligen Geist an seiner statt: „Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“

    1054 n. Chr. führte Streit über Details der Trinitätslehre zur Trennung von westlicher und östlicher (orthodoxer) Kirche. Die westliche Kirche formulierte für ihr Bekenntnis, dass der Geist von Vater und Sohn ausgehe. Das lehnte die östliche Kirche ab und blieb bei der ursprünglichen Formel, dass der Geist allein vom Vater ausgehe. Die Uneinigkeit besteht bis heute.

  • Links
  • Deckenmalerei (Vater, Sohn und Heiliger Geist) in der Kirche Großkochberg bei Weimar, Thüringen
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    Trinitatis

    Trinitatis ist das Fest der Dreieinigkeit, das am ersten Sonntag nach Pfingsten gefeiert wird. Christinnen und Christen glauben an Gott, der sich in drei Gestalten zeigt: als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Mit Trinitatis kommt die Zeit großer Feste im Kirchenjahr, von Weihnachten über Ostern bis Pfingsten, zum Abschluss.

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  • Eine Pfarrerin steht mit drei Jugendlichen vor einem Altar in der Kirche.

    Dass Jesus in den Himmel aufgefahren ist und dort zur Rechten Gottes sitzt, ist im Apostolischen Glaubensbekenntnis festgehalten. Auch andere Grundlagen des christlichen Glaubens sind in diesem Bekenntnis formuliert. Hier können Sie es nachlesen.

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  • Kirchendecke mit einer Taube als Symbol für den Heiligen Geist.
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    Pfingsten

    An Pfingsten feiern Christinnen und Christen den Heiligen Geist, der alle Gläubigen weltweit erfüllt und verbindet. Pfingsten gilt als der „Geburtstag der Kirche“ und als Beginn der weltweiten Mission. Es ist das dritte große Fest im Kirchenjahr, nach Weihnachten und Ostern.

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