EKD hofft auf Frieden in Nahost und mehr Demokratie in der Ukraine
Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat sich vor den Weihnachtstagen besorgt über die Situation im Nahen Osten geäußert. Besonders der Bau der Sperranlage in Israel schaffe neues Unrecht, erklärte er am Mittwoch in Hannover. Die EKD erkenne zwar das Recht Israels auf den Schutz seiner Bevölkerung an. Damit werde aber die Lebensgrundlage vieler Christen und Muslime in Palästina zerstört und der Zugang zu Schulen, Krankenhäusern und Arbeitsplätzen verwehrt. Den Menschen in der Ukraine wünschte Huber einen demokratischen Aufbruch.
Zur Lage in Israel nannte Huber die Situation in Bethlehem als Beispiel. Es sei zu befürchten, dass sich der Charakter der Stadt grundlegend verändere. Damit verbunden seien Sorgen um die Situation der Christen in Jerusalem, die immer deutlicher von Kirchen, Gemeinden und Projekten in den besetzten Gebieten abgeschnitten seien.
«Was an der Wiege der Christenheit geschieht, geht die ganze Christenheit an», bekräftigte Huber. Die EKD werde sich dafür einsetzen, dass das Heilige Land die Heimat vieler Christen bleibe. Die heiligen Stätten sollen wieder Orte der Versöhnung zwischen den Völkern und Religionen werden, so der Berliner Bischof weiter.
Zu den bevorstehenden Präsidentenwahlen in der Ukraine am 26. Dezember sagte Huber, die EKD nehme intensiven Anteil an den Ereignissen in dem Land. Viele Menschen verfolgten, wie «unbeugsam und entschlossen viele Tausende für Demokratie und freie und faire Wahlen kämpfen», heißt es in einem Brief an die Deutsche Evangelisch-Lutherische Gemeinde St. Katharina in Kiew. In der Ukraine seien nun Zeichen der Verständigung und Versöhnung zwischen den Kirchen nötig.