Etwa jeder dritte Bundesbürger ist evangelisch
Hannover (epd). Etwa jeder dritte Deutsche ist evangelisch. 26,2 Millionen Bundesbürger gehörten zum Jahreswechsel 2002/2003 einer Mitgliedskirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an, teilte die EKD am Dienstag in Hannover mit. Am höchsten ist der Anteil in den nördlichen Bundesländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen, weitaus geringer ist die Zahl der Protestanten in katholischen Gebieten wie Bayern und dem Saarland sowie in Ostdeutschland.
Der Anteil der evangelischen Bevölkerung (31,8 Prozent) und der katholischen Bevölkerung (32,1 Prozent) halten sich die Waage, so die EKD-Statistiker. Damit gehören rund zwei Drittel der Deutschen einer der beiden großen christlichen Kirchen an. Ein Jahr zuvor hatten noch knapp 26,5 Millionen Deutsche der evangelischen Kirche angehört.
In den traditionell protestantischen Gebieten wie Niedersachsen und Schleswig-Holstein beträgt der Anteil der evangelischen Kirchenmitglieder bis zu 58 Prozent. In Regionen mit hohem Katholikenanteil wie Bayern und Saarland liegt er bei etwa 20 Prozent.
Bei der kirchlichen Bindung der Bevölkerung zeigt sich nach EKD-Angaben ein West-Ost-Gefälle und ein Süd-Nord-Gefälle sowie ein prozentual geringerer Anteil in den Stadtstaaten. So gehören im Saarland 86,3 Prozent der Menschen einer der beiden großen christlichen Kirchen an, in Hamburg sind es weniger als die Hälfte. In Rheinland-Pfalz sind 79,7 Prozent der Bevölkerung evangelisch oder katholisch, in Thüringen 35,1 Prozent.
Der Frauenanteil an den evangelischen Kirchenmitgliedern beträgt bundesweit 55,3 Prozent - gegenüber 51,1 Prozent Frauenanteil in der Gesamtbevölkerung. In Regionen mit einem hohen christlichen Bevölkerungsanteil ist der Frauenanteil niedriger (Saarland 54,1 Prozent) als in Gebieten, in denen es weniger Christen gibt (Sachsen-Anhalt 59 Prozent).