EKD-Ratsvorsitzender verurteilt antisemitische Proteste in Deutschland

Nikolaus Schneider bekundet Solidarität mit Jüdinnen und Juden

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat sich erschrocken über die jüngsten zum Teil gewalttätigen Proteste gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland geäußert: „Es ist entlarvend, wenn Proteste gegen das aktuelle Vorgehen der Armee Israels im Gaza-Streifen mit menschenverachtender Judenfeindschaft verbunden werden“, schreibt Schneider in einer heute veröffentlichten Solidaritätsbekundung an den Präsidenten des Zentralrats der Juden, Dr. Dieter Graumann.

„Es beschämt mich, dass Menschen jüdischen Glaubens in unserem Land auf offener Straße angegriffen werden und um ihre Gesundheit und auch um ihr Leben fürchten müssen“, so Schneider in seinem Schreiben. Die EKD verurteile jede Form von Antisemitismus und Rassismus aufs schärfste. Eingedenk der unfassbaren Verbrechen im Dritten Reich liege es „jenseits aller Toleranz“, wenn Juden und Jüdinnen beschimpft und angegriffen würden und ihnen in Hass-Predigten der Tod gewünscht werde.

„Mein Erschrecken, mein Mitgefühl und meine Solidarität möchte ich Ihnen persönlich und allen Menschen jüdischen Glaubens in unserem Land gegenüber zum Ausdruck bringen“, schreibt Schneider an den Präsidenten des Zentralrats der Juden. Es dürfe nicht sein, dass ein berechtigtes Verlangen nach Frieden in Israel und Palästina missbraucht werde, um Hass, Antisemitismus und Gewalt auf unseren Straßen auszuleben.

Hannover, 23 Juli 2014

Carsten Splitt
Pressestelle der EKD