Historische Chance für Ökumene
Heinrich Bedford-Strohm zum Auftakt des Reformationsjubiläums mit Papst Franziskus
Die in Europa beginnenden Feierlichkeiten in Erinnerung an 500 Jahre Reformation stehen ganz im Zeichen weiterer Schritte der ökumenischen Annäherung zwischen den großen christlichen Kirchen. Erstmals in der Geschichte hat im schwedischen Lund ein Oberhaupt der katholischen Kirche ein Jahrhundertgedenken der Reformation eröffnet. „Wir werden am Reformationstag 2016 froh und dankbar von Berlin nach Lund winken“, hatte EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm daher bereits am Freitag vergangener Woche vor Medienvertretern unterstrichen und unter Beifall der Besucher des heute in Berlin stattfindenden Festgottesdienstes zur Eröffnung des Reformationsjubiläums wiederholt.
In einer ersten Reaktion zu den ökumenischen Feierlichkeiten in Schweden sagte Heinrich Bedford-Strohm:
„Unsere Spaltung hat vom ursprünglichen Empfinden des Gottesvolkes, das sich von Natur aus nach Einheit sehnt, weggeführt: Diese heute von Papst Franziskus gesprochenen Worte haben mich sehr berührt. Franziskus spricht damit vielen Christen in Deutschland aus dem Herzen, die in den Gemeinden vor Ort schon heute eng miteinander verbunden sind. Die in Lund veröffentlichte Erklärung von Lutheraner und Katholiken trägt dieser Tatsache Rechnung. Sie unterstreicht die gemeinsame seelsorgerliche Verantwortung beider Kirchen mit Blick auf die noch ausstehende volle Abendmahlsgemeinschaft.“
Bedford-Strohm weiter: „2017 ist eine historische Chance auf dem Weg zur Einheit der Kirchen. Wie sehr ihm der ökumenische Weg am Herzen liegt, das hat Papst Franziskus heute erneut deutlich gemacht. Indem wir Christen schmerzhafte Trennung in versöhnter Verschiedenheit überwinden, legen wir in einer Welt voller Konflikte und Krieg gemeinsam Zeugnis unseres Glaubens ab.“
Hannover/Berlin, 31. Oktober 2016
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt