EKD-Auslandsbischof gratuliert zu 60 Jahre ÖRK
Anlass für dankbare und zugleich kritische Rückschau
Zum 60. Jahrestag der Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) am 23. August erklärt der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte:
Wir haben Grund für eine dankbare und zugleich kritische Rückschau auf eine spannende, konflikt- und segensreiche Erfolgsgeschichte. Wenn sich am 23. August die Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen zum 60. Mal jährt, ist das ein guter Anlass, dankbar auf das vielfältige Engagement des Weltkirchenrates in der Vergangenheit zurück zu schauen. Die Gemeinschaft der inzwischen 349 Mitgliedskirchen in über 110 Ländern hat durch die Arbeit des ÖRK Stärkung und Vertiefung erfahren, auch in der Auseinandersetzung mit strittigen Fragen. Kalter Krieg und Entkolonialisierung, Rassismus und Geschlechtergleichberechtigung, die Frage von Frieden und Gerechtigkeit sind nur einige der großen Themen, mit denen sich der Weltkirchenrat in den Jahren seines Bestehens beschäftigte - und nicht selten dabei rang und stritt. Trotz aller Auseinandersetzungen der verschiedenen Kirchen und ihrer unterschiedlichen Traditionen und Erfahrungen untereinander und trotz aller mitunter berechtigter Kritik ist der ÖRK dabei eine für viele Christen attraktive und daher wachsende Gemeinschaft.
Die im ÖRK versammelten unterschiedlichen Perspektiven und Kulturen machen Gegensätze sichtbar, die in der Zukunft weiter bearbeitet werden müssen, um den gemeinsamen Auftrag nicht aus den Augen zu verlieren. Der Rückblick auf die vergangenen 60 Jahre bietet auch die Möglichkeit und Chance, dem ÖRK neue Impulse zu geben und Arbeitsstrukturen zu optimieren. Ich hoffe, dass es in Zukunft gelingen wird, vor allem durch neue inhaltliche Schwerpunktlegung, die Kernaufgabe des ÖRK zu stärken, nämlich: ein glaubwürdiges Zeugnis des Evangeliums in eine verunsicherte Welt zu sprechen.
Hannover, 20. August 2008
Pressestelle der EKD
Silke Römhild