„Am Anfang war das Wort“
Dachmarkenkampagne Luther 2017 heute in Berlin vorgestellt
„Am Anfang war das Wort.“ Die ersten Worte aus dem Johannesevangelium stellen das Motto der Kommunikations- und Marketingkampagne der Lutherdekade, der Vorbereitung auf das 500. Reformationsjubiläum 2017. Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, und der Vorsitzende des Lenkungsausschusses zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums, der sachsen-anhaltische Kultusminister Stephan Dorgerloh, stellten die neue Dachmarkenkampagne heute in der Kulturkirche St. Johannes Evangelist in Berlin vor. Die von Bund, EKD und Ländern getragene Kampagne soll die große Bedeutung des Thesenanschlags Martin Luthers 1517 und der Reformation national wie international ins Licht der Öffentlichkeit rücken.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann sagte: „Die gesellschafts- und kulturpolitische Bedeutung des Reformationsjubiläums 2017, seine nationale und weit darüber hinaus reichende internationale Ausstrahlung sind entscheidend für die Bundesregierung, sich neben der EKD und ihren Landeskirchen, den Ländern und vielen Vertretern der Zivilgesellschaft an der Vorbereitung des Jubiläums zu beteiligen.“ Neumann betonte: „Die weltweite Bedeutung der Reformation gilt es als herausragende Gelegenheit zu nutzen, Deutschland als weltoffenes Land mit einer reichen und vielfältigen Kulturtradition zu präsentieren. Daher gilt auch dem kulturtouristischen und damit wirtschaftlichen Potential des Jubiläums für Deutschland unser Interesse.“
Die Bundesregierung werde sich mit 35 Millionen Euro aus dem Etat des Beauftragten für Kultur und Medien an der Finanzierung von inhaltlichen Projekten der Lutherdekade bis zum Jubiläumsjahr 2017 maßgeblich beteiligen, so der Kulturstaatsminister. Darüber hinaus beabsichtige der Bund, gemeinsam mit den Ländern die Sanierung authentischer Reformationsstätten finanziell zu unterstützen. Neumann: „Die Dachkampagne mit dem Leitmotiv ,Am Anfang war das Wort‘ wird die vielen Partner in Deutschland, die sich mit Aktivitäten und Projekten am Jubiläum beteiligen, kommunikativ und visuell zusammenzuführen.“
Präses Nikolaus Schneider hob hervor, dass das an der Bibel angelehnte Motto die Möglichkeit eröffne, die vielfältigen Anstrengungen zur Lutherdekade unter diese gemeinsame Dachmarke zu stellen. „Wir denken dabei an Akteure auf der Bundesebene, in den Ländern und Kommunen sowie in der Evangelischen Kirche in Deutschland, deren Gliedkirchen und den kirchlichen Körperschaften sowie an zivilgesellschaftliche Interessenten wie den Tourismus“, sagte der Ratsvorsitzende. Mit einer Dachmarke, so Schneider, erreiche man einerseits ein gemeinsames Band zwischen den vielen Beteiligten, andererseits werde mit ihr eine gezielte und zugleich breite öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt.
„Das Leitwort ,Am Anfang war das Wort‘ bezeichnete die große Liebeserklärung der Bibel an die geschaffene Welt“, so Schneider weiter. Er sei „froh und dankbar“, dass sich alle Partner auf das Reformationsjubiläum und auf diesen Leitgedanken eingelassen haben. „Aufklärung und Demokratie, Individualität und Menschenwürde, Religionspluralität und Toleranz sind ohne die Reformation und ohne Martin Luther nur schwer denkbar. Reformation ist für diese Entwicklungen nicht alles, aber ohne Reformation wäre vieles nicht so gekommen, wie es nun ist“, so Schneider abschließend.
Minister Stephan Dorgerloh sagte: „Was als Initiative Sachsen-Anhalts begann, ist inzwischen nicht mehr nur ein mitteldeutsches, sondern ein bundesweites Projekt geworden. In den Gremien zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017 spiegelt sich dies wider: Bund, Länder, Regionen, Kommunen, kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen, Kirchengemeinden, Tourismusverbände und viele mehr bringen sich ein in die Vorbereitungen dieses Ereignisses von Weltbedeutung.“
Eine breite Beteiligung vieler Akteure und ein lebendiger zivilgesellschaftlicher Diskurs seien wichtige Anliegen und Aufgaben für die Themenjahre bis 2017, so Dorgerloh. „Wir haben die Themenjahre auch ins Leben gerufen, um alle Facetten der Reformation – die zur Aufklärung hinführenden und freudigen, aber eben auch die schwierigen und schmerzvollen – in der Vorbereitung zu bedenken. Zu dieser öffentlichen Teilhabe an einem breiten Diskurs in der Zivilgesellschaft möchte ich hiermit in meiner Funktion als Vorsitzender des Lenkungsausschusses aufrufen – getreu dem Motto: ,Am Anfang war das Wort‘“.
Das Motto greift mit den Schlüsselbegriffen Anfang und Wort den Grundimpuls lutherischen Denkens und der Reformation auf. Die Rückbesinnung auf das Wort Gottes, auf die authentische Botschaft der Bibel, stellte einen Neuanfang dar, der kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen in der ganzen Welt nach sich zog. Das nächste Themenjahr der Lutherdekade 2012, „Reformation und Musik“, wird am Reformationstag, dem 31. Oktober 2011, in Eisenach eröffnet.
Hannover, 27. Oktober 2011
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick