„Von seinem Glauben im Leben getragen“

EKD trauert um Hans-Dietrich Genscher

Mit großer Trauer hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Nachricht vom Tod von Außenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher aufgenommen. Die Präses der Synode der EKD, Irmgard Schwaetzer, würdigte Genscher als „europäischen Brückenbauer“, dessen Handeln stets auch durch seinen christlichen Glauben geprägt war. „Für ihn war der Dialog zwischen Kirchen und Politik ein wichtiger Teil der gesellschaftlichen Wertediskussion. Persönlich fühlte er sich von seinem Glauben im Leben getragen“, sagte sie am Freitag in Berlin.

Zugleich würdigte Schwaetzer das vielfältige kirchliche Engagement von Hans-Dietrich Genscher. „Seine Mitwirkung in der Kammer für öffentliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland zeigt sein Engagement für die Gestaltung einer Welt, in der die Würde des Menschen im Mittelpunkt politischer Entscheidungen steht“, so die Synodenpräses. Zudem engagierte sich Hans-Dietrich Genscher auch bei der Gründung des Lutherzentrums in Wittenberg im Jahr 1999 und stand den leitenden Geistlichen stets als verlässlicher Gesprächspartner zur Verfügung.

„Die Vollendung der Deutschen Einheit in Freiheit, an der er in seinem politischen Leben so intensiv gearbeitet hat, war für den gebürtigen Hallenser eine tiefe Freude. Der Vorrang des Politischen vor dem Militärischen kennzeichnet die von ihm mitgestalteten Meilensteine der europäischen Integration, die ihm auch bis in die letzten Tage seines Lebens von größter Wichtigkeit waren“, sagte Schwaetzer.

Hans-Dietrich Genscher starb in der Nacht zum Freitag im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in Bonn.

Hannover, 1. April 2016

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt