Sigurd Rink wird neuer Militärbischof der EKD

Rat und Kirchenkonferenz der EKD ernennen Propst von Süd-Nassau

Der hessen-nassauische Propst Dr. Sigurd Rink wird neuer Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Rat und Kirchenkonferenz der EKD haben den 53-jährigen Theologen zum Nachfolger des jetzigen Amtsinhabers Martin Dutzmann ernannt.

Der Vorsitzende des Rates der EKD, Nikolaus Schneider, sagte anlässlich der Berufung: „Ich freue mich, dass wir mit Sigurd Rink einen Theologen für das Amt des Militärbischofs gewinnen konnten, der die friedensethischen Äußerungen der EKD teilt, biblisch gegründete Positionen vertritt und zudem reiche theologische Leitungserfahrungen besitzt. Ich wünsche Sigurd Rink persönlich und im Namen des Rates der EKD von Herzen Gottes Segen für sein neues Amt und freue mich auf die Zusammenarbeit!“

Der Ratsvorsitzende dankte auch dem bisherigen Militärbischof Dr. Martin Dutzmann für „seine inhaltlichen Impulse und seine Tatkraft“, mit denen er in den vergangenen Jahren Militärseelsorge und Friedensethik zusammengehalten habe. Die Herausforderungen für die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr und das Amt des Militärbischofs seien nicht zuletzt durch die Auslandseinsätze der Bundeswehr „in hohem Maße“ gewachsen.

Mit Sigurd Rink wird das Amt des Militärbischofs erstmals hauptamtlich versehen. Dazu erläuterte der EKD-Ratsvorsitzende: „In den vergangenen Jahren ist deutlich geworden, dass das Amt des Militärbischofs in nebenamtlicher Wahrnehmung den Herausforderungen nicht mehr in der Weise gerecht werden kann, die wir als notwendig erachten. Deshalb hat sich der Rat der EKD entschlossen, das Amt des Militärbischofs als Hauptamt zu besetzen.“ Die Berufung von Sigurd Rink erfolgt für sechs Jahre.

Der neu ernannte Militärbischof sagte anlässlich seiner Berufung: „Das mir anvertraute Amt werde ich gerne übernehmen. Ich verstehe es als Dienst an Soldaten und Soldatinnen mit ihren Familien, die ethisch und situativ höchste Verantwortung tragen. Er wolle zuerst seelsorgerlich wirken und gleichzeitig den größer gewordenen Anforderungen an die Militärseelsorge gerecht werden.“ Es gelte, die Positionen der evangelischen Friedensethik in die Gesellschaft einzutragen. „Wir wollen unseren Teil zum gerechten Frieden beitragen“, äußerte sich Rink zur kirchlichen Aufgabe.

Sigurd Rink wurde 1960 in Frankfurt am Main geboren und studierte Theologie in Marburg, Heidelberg und München. Er war 11 Jahre Gemeindepfarrer in Usingen und Königstein-Falkenstein. In dieser Zeit promovierte er in Theologie und absolvierte ein Studium zum Kommunikationswirt. Von 1998-2002 war Rink persönlicher Referent des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und von 2000-2002 gleichzeitig auch Pressesprecher der EKHN. Seit 2002 ist Sigurd Rink als Propst (Regionalbischof) der leitende Geistliche in der Kirchenregion Süd-Nassau, zu der acht Dekanate mit 320 Pfarrerinnen und Pfarrern sowie 220 Gemeinden gehören. Rink ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.  http://www.suednassau.de/propst-rink.html

Die Militärseelsorge findet auf der Grundlage des im Jahr 1957 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der EKD geschlossenen Militärseelsorgevertrages statt. Das deutsche Modell für die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr zeichnet sich dadurch aus, dass die Seelsorge als Teil der kirchlichen Arbeit und unter Aufsicht der Kirche ausgeübt wird und der Staat für den organisatorischen Aufbau sorgt und die Kosten trägt.

Die bisherigen Amtsinhaber im Amt des evangelischen Militärbischofs waren Hermann Kunst (1956-1972), Sigo Lehming (1972-1985), Heinz-Georg Binder (1985-1994), Hartmut Löwe (1994-2003), Peter Krug (2003-2008) und Martin Dutzmann (2008-2014).
http://www.eka.militaerseelsorge.bundeswehr.de/portal/a/eka


Hannover, 27. März 2014

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick