Vorbildliches Engagement in Kirchengemeinden
Neue Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD
Beim Thema Ehrenamt stehen Kirchengemeinden mit an erster Stelle. 77 Prozent der evangelischen Ehrenamtlichen geben an, sich genau dort einzubringen. Durchschnittlich hat jeder vier Ehrenämter. 26 Prozent kümmern sich sogar um fünf bis sieben Aufgaben und wiederum jeder Siebte leistet seinen freiwilligen Dienst in acht oder mehr Bereichen (14%). Diejenigen mit nur einer Aufgabe gehören deutlich zur Minderheit (14%), das sind Ergebnisse einer Befragung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD (SI). "Interessant ist, dass die Häufigkeit des Einsatzes in den verschiedenen Altersstufen recht ähnlich verteilt ist", sagt Prof. Dr. Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts. Wegner betont, dass jeder Aktive sich durchschnittlich 14 Stunden im Monat in einer Kirchengemeinde engagiere und dies auch kontinuierlich über einen längeren Zeitraum. 24 Prozent der Befragten sind bereits seit 26 und mehr Jahren dabei, 21 Prozent wurden in den letzten fünf Jahren aktiv.
Die Untersuchung liefert erstmals ein umfassendes Bild zu ehrenamtlichen Tätigkeiten in evangelischen Kirchengemeinden und ergänzt somit die EKD-Statistik und die Sonderauswertung des dritten Freiwilligensurveys für die evangelische Kirche, bei dem die ehrenamtlich Tätigen im Mittelpunkt stehen. Neu ist die Differenzierung nach 21 verschiedenen Bereichen des Engagements: Kindergottesdienst, Lektorendienst, Chor, Männer- und Frauenarbeit, Seniorenarbeit, Gemeindebriefredaktion, Tätigkeit als Küster und vieles mehr. "Es gibt nicht das eine Gemeinde-Ehrenamt", betont Martin Horstmann, der 2012 die Befragung durchführte.
Die Auswahl der Kirchengemeinden erfolgte mittels einer zehnprozentigen Zufallsstichprobe. 1.353 Kirchengemeinden in ganz Deutschland wurden angeschrieben. Insgesamt haben sich 1.878 Ehrenamtliche (67% weiblich, 33% männlich) aus 221 Gemeinden beteiligt. Ausgewertet wurden 775 Fragebögen in Papierform und 1.103 Online-Befragungen.
Wer sich in der Gemeinde einsetzt, hat keineswegs den Tunnelblick. Gut die Hälfte der Befragten engagiert sich auch außerhalb der Kirche. 48 Prozent sind in Vereinen, Verbänden oder sozialen Diensten tätig − und fast jeder Zehnte der Befragten (9%) ist noch politisch aktiv (Parteien, Kommunalpolitik, Bürgerinitiativen).
Weitere Infos:
Renate Giesler, SI der EKD, Tel. 0151 14661767, www.si-ekd.de
Hannover, 17. April 2013
Pressestelle der EKD
Silke Römhild