Evangelischer Religionsunterricht in der Grundschule
Ein Orientierungsrahmen
Menschen sammeln in jedem Lebensalter Erfahrungen, die Glaubensthemen berühren und existenzielle Fragen aufwerfen. Die Auseinandersetzung mit solchen Fragen trägt entscheidend zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Auch Kinder haben ein Recht darauf, sich damit auseinanderzusetzen und religiöse Dimensionen der Weltdeutung kennenzulernen.
Deshalb gehört religiöse Bildung als Teil allgemeiner Bildung bereits in der Grundschule zum festen Bildungskanon. Sie findet vor allem im Religionsunterricht statt – kann und sollte sich jedoch auch im gesamten Schulalltag widerspiegeln. Angesichts der Pluralisierung unserer Gesellschaft steht religiöse Bildung aber auch vor neuen Herausforderungen und Chancen.
Ausgehend von der Lebens- und Erfahrungswelt von Kindern im Grundschulalter fasst dieser Orientierungsrahmen zusammen, auf welchen Grundlagen ein zeitgemäßer Religionsunterricht heute fußt und wie er ausgerichtet sein kann. So gibt er Anhaltspunkte für die konkrete Ausgestaltung religiösen Lernens vor Ort.
Evangelische Bildung in einer pluralen Gesellschaft
Die Pluralisierung unserer Gesellschaft hat unseren Umgang auch mit Religion(en) verändert. Kinder begegnen heute in ihrem Umfeld verschiedensten religiösen Vorstellungen und Lebensäußerungen – ebenso solchen, in denen Glaube keine Rolle spielt.
Religiöse Bildung kann entscheidend dazu beitragen, mit diesen unterschiedlichen Einstellungen konstruktiv umzugehen, eigene Standpunkte zu finden und neugierig auf die der anderen zu bleiben. So fördert sie Dialog- und Toleranzfähigkeit als wichtige Kompetenzen in einer vielfältigen Gesellschaft.
Auch aus diesem Grund wird evangelischer Religionsunterricht nicht konfessionsabhängig, sondern als Angebot für alle Schüler*innen erteilt. Er soll die Tiefendimension des Lebens erschließen helfen, wechselseitiges Verständnis fördern und den christlichen Glauben in evangelischer Ausprägung erlebbar machen.
Dies kann nur in einer offenen, wertschätzenden Atmosphäre gelingen, die zum Fragen und Philosophieren einlädt und in der sich jedes Kind gesehen und angenommen fühlt. Eine solche Atmosphäre zu schaffen, stellt eine immer wieder neue Herausforderung auch für die Lehrenden dar. Für sie ist deshalb ein entsprechendes Angebot an Begleitung, Fortbildungen, Supervision und Seelsorge wichtig.
Für wen ist dieses Heft?
- Lehrerinnen und Lehrer
- Fachgruppen
- Politiker*innen im Bildungssektor
- Schulverwaltung
- Pädagogische Fachkräfte
ub
Menschen sammeln in jedem Alter Erfahrungen, die religiöse Dimensionen berühren. Auch Kinder haben ein Recht darauf, sich damit auseinanderzusetzen. Deshalb gehört religiöse Bildung bereits in der Grundschule zum Bildungskanon.
Angesichts der Pluralisierung der Gesellschaft steht religiöse Bildung vor neuen Herausforderungen. Der Orientierungsrahmen fasst ausgehend von der Erfahrungswelt der Kinder zusammen, worauf zeitgemäßer Religionsunterricht fußt und wie er ausgerichtet ist. So gibt er Anhaltspunkte für die Ausgestaltung eines religiösen Lernens, das Dialog- und Toleranzfähigkeit fördert.
EKD, 2023
Kostenlos per E-Mail bestellbar so lange Druckexemplare vorrätig sind.
- Download Powerpointpräsentation für eine übersichtliche Darstellung der Inhalte dieser Publikation. Erstellt von der Arbeitsgemeinschaft, die diesen Text erarbeitet hat: AG Religionsunterricht in der Grundschule. Dieser AG gehören Fachleute aus verschiedenen kirchlichen Bildungsgremien und -institutionen sowie der Lehrerbildung und der universitären Wissenschaft an.
- Download Statements von Mitgliedern der AG Religionsunterricht in der Grundschule
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Download Impulse der ev. Religionslehrer*innenverbände (AEED) zur Erarbeitung und Vertiefung