Schulen in evangelischer Trägerschaft
EKD veröffentlicht Handreichung zu Selbstverständnis, Leistungsfähigkeit und Perspektiven
Die Gründung und Förderung von Schulen in evangelischer Trägerschaft ist in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in den vergangenen Jahren ein umfangreicher Arbeitsschwerpunkt geworden. In Aufnahme dieser Entwicklung veröffentlicht der Rat der EKD am heutigen Mittwoch, 2. Juli, eine Handreichung mit dem Titel „Schulen in evangelischer Trägerschaft. Selbstverständnis, Leistungsfähigkeit und Perspektiven“. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 1.000 evangelische Schulen mit rund 150.000 Schülerinnen und Schülern.
„Die vorliegende Handreichung verdeutlicht die Stellung evangelischer Schulen als Teil des öffentlichen Bildungssystems und verbindet grundsätzliche Klärungen mit der detaillierten Beschreibung von Entwicklungsaufgaben und Zukunftsperspektiven dieser Schulen. Darin zeigt sich die Grundposition unserer Kirche: Der Einsatz der Kirche für Schulen in evangelischer Trägerschaft bildet eine Ergänzung zum Engagement der Kirche für das staatliche Schulwesen – zum Beispiel beim Religionsunterricht“ - so der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, im Vorwort der Handreichung. Weiter schreibt er dort: „Der Text wendet sich insbesondere der Frage zu, was heute die Qualität einer guten Schule ausmacht. Hier zeigt die Handreichung einerseits, was evangelische Schulen als besonderes Profil in das Bildungswesen einbringen können und wollen; andererseits beschreibt sie einen allgemeinen Anspruch, der sich an alle Schulen richtet und an dem sich deshalb auch Schulen in evangelischer Trägerschaft messen lassen müssen.“
Schulen in evangelischer Trägerschaft verstehen sich als konfessionelle Schulen sowie in dem Sinne als öffentliche Schulen, dass sie sich an der gesellschaftlichen Gesamtverantwortung für Kinder und Jugendliche beteiligen. Durch ihre Form der Trägerschaft, ihr besonderes Profil sowie durch ihr Bildungsangebot tragen sie bei zu einer pluralen Ausgestaltung des Bildungswesens. Profilierte Schulen in evangelischer Trägerschaft sind lebendiger Ausdruck eines demokratischen Bildungswesens. Sie helfen mit, Kindern und Jugendlichen vielfältige Bildungsmöglichkeiten zu erschließen.
Mit ihrer Handreichung wendet sich die EKD vor allem an die bildungspolitische Öffentlichkeit sowie an die Schulen in evangelischer Trägerschaft selbst, einschließlich der Initiativen zur Gründung weiterer Schulen. In fünf Kapiteln werden Selbstverständnis und Anspruch, Struktur und Leistung, Qualität und Ethos evangelischer Schulen im Zusammenhang kirchlicher und staatlicher Bildungsverantwortung dargestellt. Dem gehen zehn Thesen voraus, in denen die Bedeutung und die Aufgaben von Schulen in evangelischer Trägerschaft übersichtlich herausgearbeitet und zugleich Entwicklungsaufgaben und Zukunftsperspektiven für diese Schulen formuliert werden. Die Handreichung wurde von der Kammer der EKD für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend gemeinsam mit einer Expertengruppe erarbeitet und erscheint im Gütersloher Verlagshaus.
Hannover / Berlin, 2. Juli 2008
Pressestelle der EKD
Christof Vetter
Hinweis:
Die Handreichung „Schulen in evangelischer Trägerschaft – Selbstverständnis, Leistungsfähigkeit und Perspektiven“ ist erschienen im Gütersloher Verlagshaus, 2008, ISBN 978-3-579-02388-5, und kann zum Preis von 6,95 € über den Buchhandel bezogen werden.