„Ein schönes ökumenisches und auch politisches Zeichen“
Abendmahlsgeräte werden in Polen übergeben
11. Juni 2008
Ein „schönes ökumenisches und auch politisches Zeichen“ soll es werden: Am Sonntag, 29. Juni, wird Bischof Martin Schindehütte, Leiter des Amtes der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK), einige Abendmahlsgeräte an die Diözese Breslau der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen übergeben. Die Vasa Sacra – so der Fachbegriff - sind Teil eines Bestandes alter liturgischer Gefäße, die der deutschen evangelischen Gemeinde an der Friedenskirche zu Jauer in den vergangenen Jahrhunderten gestiftet worden sind. Nach Auflösung der Gemeinde im Jahre 1958 waren die Geräte nach Westdeutschland gebracht und in die Obhut der Evangelischen Kirche der Union gegeben worden.
Künftig sollen die Vasa Sacra von der heutigen polnischen evangelischen Gemeinde an der Friedenskirche im Gottesdienst genutzt werden. Mit ihrer Schwesterkirche in Schweidnitz gehört die Friedenskirche zu Jauer zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die feierliche Unterzeichnung des Schenkungsvertrags wird im Rahmen eines Festgottesdienstes erfolgen.
Zum Festgottesdienst anlässlich der Übergabe der Vasa Sacra laden wir herzlich ein. Sie findet statt am 29. Juni 2008, 16:00 Uhr in der Friedenskirche zu Jauer Adresse: Kosciol Pokoju, Parkowa, Jawor (PL)
Der Festakt wird in Anwesenheit des Bischofs der Diözese Breslau, Ryszart Bogusz, und anderer Vertreter aus Kirche und Politik stattfinden. „Die Rückführung von Vasa Sacra in ihre Ursprungskirche ist nach unserem Wissen bislang ohne Beispiel“, sagt Martin Schindehütte, der auch Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. „Ich freue mich, dass die UEK sich zu diesem wichtigen Schritt entschlossen hat.“ Auch das Auswärtige Amt in Berlin habe die Rückführung der Altargegenstände als „förderliche Geste“ begrüßt. Zum Gebrauch in der Friedenskirche werden übergeben: zwei Silberkelche aus den Jahren 1743 und 1842/43, eine Oblatendose aus dem Jahr 1906, ein kleines Standkreuz von 1910, sowie ein silberner Oblatenteller von 1905. Diese liturgischen Geräte waren 50 Jahre lang im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin verwahrt worden.
Berlin, 11. Juni 2008
Pressestelle der EKD
Karoline Lehmann