"Das theologische Erbe zum Leuchten bringen“
Landesbischof Ulrich Fischer erstattet Bericht vor der UEK-Vollkonferenz in Ulm
24. Oktober 2009
Die Union Evangelischer Kirchen (UEK) trage als gliedkirchlicher Zusammenschluss dazu bei, dass aus den vielen „Aufbrüchen“ auf unterschiedlichen Ebenen eine „Evangelische Kirche im Aufbruch“ werde. Das erklärte der Vorsitzende der UEK-Vollkonferenz, Landesbischof Ulrich Fischer, Karlsruhe, in seinem Bericht für das Präsidium. Die UEK sei mit dem Wechsel ihres Amtes unter das Dach des Kirchenamtes in Hannover vorausgegangen. Bei größtmöglicher Zurücknahme selbstständiger Organisationsstrukturen konzentriere sie sich nun darauf, theologische und kirchenpolitische Impulse zu setzen. „Vor allem setzen wir uns dafür ein, dass nicht neue Trennwände gezogen werden, wo wir in langen Prozessen und sorgfältig theologisch bedacht unsere elementare Gemeinsamkeit als Evangelische entdeckt und begründet haben.“
Fischer erinnerte an die gemeinsame Perspektive unierter, lutherischer und reformierter Kirchen, die sich vom 7. Artikel der Confessio Augustana aus gemeinsam auf die Barmer Theologische Erklärung, auf die Arnoldshainer Abendmahlsthesen und auf die Leuenberger Konkordie bezögen. Er fügte hinzu: „Als Evangelische halten wir die Tür offen, um im Gottesdienst und in der Weltverantwortung zusammenzufinden mit unseren Schwestern und Brüdern anderer Konfession, und wir wissen aus unserer eigenen Geschichte, wie weit der Weg zueinander ist.“
Die miteinander und mit der UEK-Vollkonferenz verbundenen Synoden von EKD und VELKD seien „ein öffentliches Feld der Bewährung und Entwicklung“ der Gemeinschaft unter den evangelischen Kirchen. Ein gutes Zeichen sei auch die verstärkte Zusammenarbeit von UEK und VELKD in Fragen des Gottesdienstes und der Liturgie, sagte Fischer unter Verweis auf eine eben herausgegebene gemeinsame Agende zur Einführung in kirchliche Ämter und Dienste und zur Verabschiedung haupt-und ehrenamtlicher Mitarbeiter.
Fischer wies darauf hin, dass die UEK dazu beigetragen habe, den 75. Jahrestag der Barmer Theologischen Erklärung in Erinnerung zu bringen und zu begehen. In einer eben abgeschlossenen Vortragsreihe am Berliner Dom hätten profilierte Stimmen aus dem deutschen Protestantismus gezeigt, welche Bedeutung die Barmer Thesen für die evangelische Kirche in Deutschland hätten. Auch wenn die UEK den Vorschlag ablehnen müsse, die „Confessio Augustana“ zu dem einen „Grundbekenntnis“ der EKD zu machen, solle die Frage nach dem Bekenntnis und seiner Bedeutung für die evangelische Kirche zwischen den gliedkirchlichen Zusammenschlüssen erneut aufgegriffen werden.
Hannover / Ulm, 24. Oktober 2009
Pressestelle der UEK
Reinhard Mawick